Archiv für den Monat: Februar 2018

Bundeslehrgang Individualkorrekturen

„Seishin Seisha – von der (langfristigen) Korrekturabsicht über die Änderung der Einstellung / der Bewegungsbilder (Images) zur aktiven und selbstgesteuerten Umsetzung der Korrektur – bis hin zur Durchbrechung alter Bewegungsmuster“. So wurde das Lehrgangsthema in der Ausschreibung angekündigt. Ca. 15 Besucher und ein paar Personen aus dem gastgebenden
Verein kamen nach Göttingen, um zu erfahren, was sich hinter diesem Titel verbirgt.

Nachdem jeder Teilnehmer einen kleinen Fragebogen zu seinen aktuellen Trainingsschwerpunkten ausfüllte, wurden zwei Pfeile im ANKF-Taihai vorgeschossen. Im Anschluss ging es an die Individualkorrekturen. Aufgeteilt in zwei Gruppen kümmerten sich die beiden Trainer Feliks Hoff und Sorin Jurma sorgfältig um jeden einzelnen Schützen. Teilweise deckten sich die Korrekturen mit den auf dem Fragebogen notierten Aufgaben. Bei dem ein oder anderen Teilnehmer setzten die Trainer jedoch andere Schwerpunkte. An den erhaltenen Hinweisen konnte sofort gearbeitet werden. Und immer wieder gab es Rückmeldung von den Trainern.

Nach zwei Tagen intensiven Trainings und unzähligen Rückmeldungen ging ein jeder mit einigen Aufgaben und Ideen nach Hause.

Vielen Dank an Feliks und Sorin für die Umsetzung des neuen Lehrgangskonzepts. Eine Fortsetzung ist für Ende Oktober in Erlangen geplant.

Stefan Brendel

 

Bilder: Stefan Brendel / Peter Knipper

Ehrung für Barbara Lemke

„Es begann mit einem Traum.“ So pflegt Barbara zu antworten, wenn man sie nach ihren Kyudo-Anfängen befragt. Noch bevor sie den ersten Kontakt zum japanischen Bogenschießen hatte, sah sie sich im Traum im vollen Auszug stehen.

Vor über 40 Jahren wurde Barbara an der Waseda Universität in Tokyo von Inagaki Sensei in Kyudo eingeführt. Seit dem hat sie viel erlebt und bewegt. Alleine in Bayern war sie an der Gründung von vier Vereinen beteiligt. Sie war Präsidentin sowohl des Deutschen Kyudo Bundes als auch des Kyudo Verband Bayerns. Auch als Wettkämpferin war sie sehr erfolgreich. So holte sie auf Landes-, regionaler und Bundesebene zahlreiche Medaillen. Besonders stolz ist sie auf den Gewinn der Sempai-Meisterschaft, als Sie sich 2009 im Stechen gegen Feliks Hoff durchsetzte. Sie ist auch eine von vier Personen, die (in
unterschiedlichen Rollen) an allen deutschen Meisterschaften teilgenommen hat.

Seit 1997 ist Barbara lizensierte Trainerin. In dieser Rolle hat sie das Kyudo in Bayern wohl am intensivsten geprägt. Sowohl als Vereinstrainerin als auch als Lehrerin bei Landeslehrgängen begleitet sie viele Kyudoka auf dem Weg des Bogens.

Als kleines Dankeschön für ihr unermüdliches und vielschichtiges Engagement wurde Barbara nun im Rahmen des Landeslehrganges in Erlangen geehrte. Sie erhielt die goldene Ehrennadel und -Urkunde des Bayerischen Judo Verbandes, überreicht durch den Präsidenten des KyuVB.

In seiner Laudatio ließ Hans Phillip (stellvertretender Abteilungsleiter Kyudo im Turnerbund 1888 Erlangen) nochmal Barbaras bisheriges Kyudo-Leben Revue passieren. Hierbei wies er besonders auf Barbaras Zen-Erfahrung hin und würdigte ihr vorbildliches Verhalten.
„Mit einer schönen exakten Kunst den Frieden des Herzens gewinnen.“ ist ein Leitsatz, der Barbara schon ihr ganzes Kyudo-Leben begleitet. Zur Ehrung kam auch eine Delegation aus dem Main-Dojo Würzburg, einem Verein, dem Barbara nach wie vor sehr verbunden ist.

Beim Sektempfang wurden dann noch einige Bilder von Barbara gezeigt und Anke führte einen Indischen Tanz auf. In angeregten Gesprächen wurde sich schließlich über die Entwicklung von Kyudo in Bayern ausgetauscht.

Liebe Barbara, wir freuen uns drauf, den Weg des Bogens noch lange mit Dir gehen zu dürfen.

Stefan Brendel

Bilder: Viktor Fux / Stefan Brendel

Prüfungslehrgang in Erlangen

Zum Prüfungslehrgang nach Erlangen,
sind zwanzig Kyudoka gegangen.
Sie kamen her aus nah und fern,
denn Bogenschießen tun sie gern.

Andreas, Christiane und Barbara
waren als Lehrer und Prüfer da.
Geübt wurden Technik und Taihai,
und Shitsu war auch mit dabei.

In einem Vortrag wurde gelehrt,
was ist richtig und was verkehrt.
Von Ashibumi bis Zanshin
macht Kyudo nur dann einen Sinn,
wenn man die Standards alle kennt
die man „Shaho Hassetsu“ nennt.
Drei und fünf Kreuze sind sehr wichtig,
nur so wird das Schießen richtig.

Am Sonntag Mittag passierte es dann,
die Kyu-Prüfung stand auf dem Programm.
In drei 4-er-Tachi ging es an die Shai,
zwei Makiwara-Schützen waren auch dabei.
Die nächsten beiden Schüsse zeigten dann,
was ein jeder alles kann.
Auch wenn nicht alle Pfeile das Mato fanden,
haben doch alle Teilnehmer bestanden.

Alles Gute zum neuen Kyu!
Der Lehrgang verging wie im Nu.
Zum Schluss möchten wir hier aus Franken
den Lehren besonders herzlich danken.
Auch den Helfern aus Erlangen,
ohne die wäre nichts gegangen.
Auf dem Weg des Bogens weitergehen,
wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Stefan Brendel

Bundeslehrgang Shaho Shagi no Kihon

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr gab es Anfang Februar eine Fortsetzung des Lehrgangs mit dem Lehrer-Duo Gérald Zimmermann (Schweiz) und Shigeyasu Kameo (beide Kyoshi, 6. Dan). Die Nachfrage war so groß, dass trotz Erhöhung der Teilnehmerzahl nicht
alle Interessenten mitmachen konnten.

Der Schwerpunkt des ersten Tages, der durch ein Yawatashi von Gérald eröffnet wurde, lag auf dem Taihai. Direkt nach dem Hitote der Teilnehmer bekam jedes Tachi Rückmeldung von den beiden Lehrern. Hierbei gab es sowohl Hinweise zur Gruppendynamik als auch zur individuellen Schießtechnik.

In einem Vortrag wurde intensiv auf das Lehrgangsthema „shaho shagi no kihon“ eingegangen. So wurde von Gérald anschaulich erläutert, wie die fünf Grundprinzipien (yumi no teiko ryoku,  kihon taikei, ikiai, mezukai und kokoro/ki) bei den Hassetsu anzuwenden sind. Shige ergänzte um den Zusammenhang zwischen Bogen, Körper, Zeit, Raum und Geist/Herz.

Am zweiten Lehrgangstag stand hauptsächlich shagi kenshu auf dem Programm. Hierbei gab es von beiden Lehrern nochmals persönliche Hinweise zur Schießtechnik. Die Harmonie zwischen den beiden Lehrern wurde auch bei ihren Demonstrationen erlebbar. So zeigten sie ein beeindruckendes Mochi-Mato Sharei sowie ein hervorragendes Hitotsu Mato Sharei.

Vielen Dank für den vielfältigen Lehrgang und die aufschlussreichen Informationen. Es ist immer wieder bereichernd, wenn erfahrene Lehrer ihr Wissen teilen. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung der Lehrgangsreihe mit dem Lehrer-Gespann Gérald und Shige. Das Orga-Team des Kyudojo Frankfurt hat wieder für optimale Rahmenbedingungen gesorgt. Herzlichen Dank!

Stefan Brendel