Archiv der Kategorie: Bundeslehrgänge

Shomen Bundeslehrgang 2023

Am 2. und 3. September haben wir im TSV München-Ost den diesjährigen Shomen Bundeslehrgang organisiert. Als Sensei konnten wir Shigeyasu Kameo, Kyoshi 6. DAN und Lilo Reinhardt, Renshi 6. DAN gewinnen. Somit wurde es wiederum eine hochrangige Veranstaltung aus der alle Teilnehmenden zufrieden und mit Korrekturen versehen wieder in ihre Heimat-Dojos zurück gehen konnten.

Das Thema war Technik und Individualkorrektur, zugelassen ab 3. Kyu. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass doch einige Kyu-Graduierte gekommen sind, denn gerade in dem Bereich ist es wichtig, Seminare anzubieten. Die Gruppe wurde geteilt in 3. Kyu bis 1. DAN – hier hat sich Lilo gekümmert – und in 2. DAN bis 4. DAN unter der Ägide von Shige.

Der Samstag wurde mit einem Mochi Mato von Shige und Lilo begonnen, der Sonntag mit einem Hitotsu Mato, durchgeführt von Susanne, Ulrich und Rudi des TSV-München-Ost. Anschließend gab es Kritik und Hinweise und die Möglichkeit, Fragen zu stellen. In den Gruppen wurde neben der Individualkorrektur beim Schießen auch darauf hingewiesen, wie man am besten mit Prüfungen umgeht, auf das äußerliche Erscheinungsbild achtet und sein Gerät pflegt und in gutem Zustand behält.

Die Atmosphäre mit der Gruppe während des ganzen Wochenendes war sehr angenehm, nicht zuletzt wegen des Catering durch unsere Mitglieder Christa und Jan und vielen weiteren Helfer*innen. Ich hoffe sehr, dass das alle so empfunden haben und gerne wieder zu uns kommen werden, wenn wir die nächste Veranstaltung anbieten.

Susanne Huber

Fotos von R. Stöppler, C. Stöppler-Walrand, S. Kameo, J. Schiefer

Schulübergreifendes Sommerseminar in Neuburg an der Donau

Das diesjährige schulübergreifende Sommerseminar fand wieder in Neuburg
an der Donau statt. Die Heki-ryu insai ha wurde lehrerseitig von Feliks
Hoff vertreten. Für den Shomen-Teil konnte Laurence Oriou aus
Montpellier/Frankreich gewonnen werden. Beide haben den Kyoshi, 6. Dan.

Eröffnet wurde das Seminar mit einem Yawatashi von Feliks Hoff, der
hierbei von Klaus Giebel und Stefan Brendel unterstützt wurde. Auch die
beiden nachfolgenden Tage wurden mit einem Sharei begonnen. So
demonstrierten Feliks und Laurence zusammen mit Connie ein Hitotsu Mato
Sharei. Die vier höchstgraduierten Teilnehmer zeigten am dritten Tag ein
Mochi Mato Sharei.

Direkt nach den Vorführungen gab es jeweils Rückmeldung, was man
bezüglich Bewegungskoordination, Körperhaltung und Harmonie in der
Gruppe verbessern kann.

Während des Seminars wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt
und jeweils den ganzen Tag von einem der beiden Lehrenden begleitet. Los
ging es klassisch mit einem Hitote Gyosha (Vorschießen). Hier bekam die
Lehrenden einen ersten Eindruck vom Können der Teilnehmenden, die dann
individuelle Rückmeldung zu Schießtechnik und Taihai erhielten. An den
Korrekturen konnte dann drei Tage lang intensiv gearbeitet werden.
Häufig standen Laurence und Feliks an Mato 1 und 2 ihres Shajo und
unterstützen die Teilnehmer bei der Verbesserung des Schießtechnik,
während die anderen Teilnehmer in 3-er-Tachi übten. Somit gab es bei dem
Seminar außerordentlich viel Schießpraxis.

Abgerundet wurde das Ganze mit einigen Theorie-Blöcken, die sowohl in
den Kleingruppen als auch im Plenum stattfanden. Unter anderem wurden
hier die Fragen beantwortet, die die Teilnehmenden vorher einreichen
konnten.

Wieder einmal stellte sicher heraus, dass ein 3-Tages-Seminar die
optimale Lehrgangsdauer hat. Man hat ausreichend Zeit, das Gelernte
einzuüben, manche Themen etwas ausführlicher zu beleuchten und mal was
Neues auszuprobieren, ist aber trotzdem in der Lage, die Motivation und
Konzentration über die gesamte Dauer aufrecht zu erhalten.

Entsprechend positiv waren die Rückmeldungen bei der Abschlussrunde.
Laurence und Feliks waren eine super Kombination. Wir freuen uns auf
eine baldige Fortsetzung.
Vielen Dank an die beiden Lehrenden, die mit Wissen und Erfahrung aber
auch Herz und Leidenschaft die Teilnehmenden drei Tage lang hervorragend
betreuten und versorgten.
Und ohne die Ausrichter in Neuburg wäre eine solche Veranstaltung auch
nicht möglich. Danke Ingrid und Max für Eure Gastfreundschaft.

Stefan Brendel

Bundeslehrgang zum Heki-Taihai am 06. und 07.05. 2023 in Erlangen

Durchführung: Dagmar und Thomas Baer (Berlin)

Unter der Leitung von Thomas und Dagmar Baer fand am 06. und 07.05.2023 ein Bundeslehrgang mit 24 Teilnehmer:innen zum Thema „Taihai-Formen der Heki Ryu Insai Ha“ statt. Dagmar und Thomas gliederten die Lehrgangsinhalte in Phasen der umfangreichen Theorievermittlung (Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Heki-Taihai und des ANKF Sharei, Herkunft und historische Entwicklung des Heki-Taihai und Hadanugi/Hadaire einschließlich Tasuki Sabaki), sowie in Phasen der praktischen Durchführung der verschiedenen Formen des Taihai (in jeweils festen Tachis).

In zwei theoretischen Blöcken zeigte Thomas dabei eingehend die historischen Entwicklung und die Bedeutung des Taihais auf – besonders auch für heutige Schütz:innen der Heki Ryu Insai Ha. Dagmar und Thomas legten dabei Wert darauf, immer wieder zu verdeutlichen, dass das Mitte des 17ten Jahrhunderts entstandene Taihai der Heki Ryu in der heute ausgeführten Form sowohl tradierte Aspekte älterer Schulen (besonders das von der Ogasawara Ryu übermittelte Bewegungswissen) enthält, aber auch Bewegungsabläufe die sich originär aus dem Kriegsschießen ableiten lassen. Das Heki-Taihai, welches wir heute durchführen, wird nach Thomas und Dagmar dabei besonders durch 3 Aspekte charakterisiert:

  • es gibt genau nur eine korrekte und vollständige Form des Taihai (Zeremonieform), die
  • in Abhängigkeit von Ort und Epoche dabei variieren kann und unabhängig davon
  • obligatorische Inhalte beinhaltet,

die laut Thomas „unverhandelbar“ sind – d.h. nicht beliebig verändert werden dürfen (u.a. Bewegungen werden aus der Körpermitte initiiert; alle Bewegungsphasen besitzen ein eigenes Zanshin; die Blickführung richtet sich auf das, was getan wird; Atmung und Bewegung sind dabei koordiniert; ein zeitliches und räumliches Miteinander innerhalb des Tachis wird angestrebt und alle Kyudoka – abhängig von der Erfahrung – verwirklichen eine „spür-“ und sichtbare Haltung, die von Selbstbewusstsein, Achtsamkeit und der Bereitschaft immer das bestmögliche Kydo zu verwirklichen, geprägt ist). Abgerundet werden die Theorieeinheiten durch die Diskussion, dass sich westliche Kyudoka vergegenwärtigen sollten, dass sie versuchen, Inhalte einer für sie fremden Kultur, der japanischen, zu übernehmen und hierfür die intensive Beschäftigung mit dieser (auch über das Kyudo hinaus) und das sich „darauf Einlassen“ (so Thomas) notwendig sind.

Die von Dagmar und Thomas mit großem didaktischen Geschick und einer angemessenen Portion Humor geleiteten praktischen Übungen zur Durchführung der verschiedenen Formen des Taihai der Heki Ryu forderten von allen Teilnehmer:innen ein gerüttelt Maß an Übungsmotivation und Durchhaltevermögen (so erwies sich z.B. der Kimono immer wieder als widerspenstig, bevor er korrekt für den Abschuss oder für das abschließende Yu hergerichtet werden konnte). Die ruhige, motivierende und inspirierende Art von Dagmar und Thomas sorgte dafür, dass alle Teilnehmer:innen – unabhängig von der jeweiligen individuellen Erfahrung – „mitgenommen“ wurden und dass der Kurs trotz der intensiven und dichten Inhalte von einer positiven und entspannten Lernatmosphäre geprägt wurde. Diese Einschätzung spiegelte sich auch in dem Wunsch aller teilnehmenden Kyudoka nach der Durchführung eines Aufbaulehrganges wider.

Vor dem obligatorischen Gruppenphoto wurde dem veranstaltenden Erlanger Dojo (und allen im Hintergrund helfenden Personen, ohne die der Lehrgang sicher nicht so positiv verlaufen wäre) gedankt. Darüber hinaus erging ein besonderer Dank an Stephan Weller, der sich verantwortlich für die Lehrgangsorganisation zeigte.

Andreas Frenzel

Fotos: Stefan Brendel, Stephan Weller

Dan-Vorbereitungskurs in Ingoldstadt

Am Wochenende des 22. & 23. April 2023, trafen sich in Ingolstadt 12 Kyudoka um für die kommende Dan-Prüfung in Paris vorbereitet zu werden. Ingrid und Sorin hatten sich bereit erklärt, die Teilnehmer auf die vielen Aspekte hinzuweisen, auf die die Prüfer achten werden. Manches war bekannt, aber z.T. schon wieder vergessen, viele Details waren neu. Es gab einige Aha-Erlebnisse.

Am ersten Tag lag der Fokus auf den Bewegungen im Taihai. Zunächst ging es um den Weg vom Eingang bis zur Honza und anschließend vom Auflösen des Ashibumi bis zum Ausgang. Der Unterschied zwischen Rei und Yu wurde verdeutlicht und auf die Geschwindigkeit der Verbeugung hingewiesen. Die Bogenspitze soll beim Toriyumi gerade mal 9 cm vom Boden entfernt sein. Das war natürlich bei jedem Schützen sehr individuell (mal mehr, mal weniger). Auch die Pfeilhaltung wurde recht häufig korrigiert.

Den Abend ließen dann einige in einem italienischen Restaurant ausklingen.

Am zweiten Tag wurde die Phase von Ashibumi bis Kai behandelt. In Partnerübungen sollte der Partner auf die Bewegungen des Schützen achten und ihn ggf. korrigieren. Das begann mit der Pfeil- und Bogenhaltung beim Taihai (dem Toriyumi), über das Setzen des Ashibumis mithilfe des Augenmaßes oder eines Pfeils, bis zum vollen Auszug.

Sorin wies immer wieder daraufhin, dass man sich einen Teil der benötigten Punkte zum Bestehen der Prüfung bereits durch korrektes Bewegen holen könne. Auf der anderen Seite sei der Verlust von Punkten bei entsprechenden Fehlern nur sehr schwer nur durch gutes Schießen (und Treffen) wieder wettzumachen.

Nach einem Abschluss-Taihai wurden jedem einzelnen Schützen noch individuelle Ratschläge für die kommenden Trainingseinheiten mit auf den Heimweg gegeben.

Horst Riechers

Schulübergreifender Bundeslehrgang am 15. und 16. April in München

Die Abteilung Kyudo im TSV München-Ost besteht nun im 11. Jahr und wir haben immer noch viel Freude daran, aus anderen Vereinen Besuch zu empfangen, um gemeinsam an einem Seminar oder einer Meisterschaft teilzunehmen. So war es auch am Wochenende nach Ostern, wir waren gut besucht, was sicherlich nicht zuletzt an unseren hochkarätigen Sensei Shigeyasu Kameo (Kyoshi 6. DAN) und Connie Brandl-Hoff (Renshi 5. DAN) gelegen hat. Die Sensei haben sich selbst als optimale Kombination vorgestellt: Frau/Mann,
Heki/Shomen, Rissha/Zasha und Deutsche/Japaner. Die beiden Seminartage galten in erster Linie der Vertiefung von Sharei und so haben wir uns in unsere Kimonos geworfen, versucht, uns nicht mit Tasuki und Ärmeln zu verwirren und dennoch alles aufzunehmen und umzusetzen, was uns von unseren Sensei gezeigt wurde. So übten wir in kleinen Gruppen, Yawatashi und Mochi Mato und bekamen ein Hitotsu Mato von Shige, Connie, Beate und Michael vorgeführt. Nach unseren jeweiligen Vorführungen gab es konstruktive Kritik, aber mitunter auch Lob.

Am Sonntag gab es noch die Gelegenheit zu persönlicher Korrektur durch die Sensei und bei einem Hitote konnten wir dann Korrekturen mit nach Hause nehmen. Leider hat es am Ende doch nicht mehr gereicht, den geplanten Unterrichtsteil „Mete no hataraki“ auszuführen, da wie immer zwischendurch viel gefragt und viel Interessantes erzählt wird, aber das macht nichts, wir holen das beim nächsten Mal nach.

Insgesamt war das Wochenende sehr schön, lauter nette Menschen und demzufolge eine rundum angenehme Atmosphäre in schöner neu renovierter Halle. Wir freuen uns sehr auf unser nächstes Zusammentreffen bei uns und hoffen, dass es den Teilnehmenden auch so gut gefallen hat.

Susanne Huber

Fotos: Rudolf Stöppler, Christel Stöppler-Walrand und Susanne Huber

Bundeslehrgang Shomen am 05./06. November 2022 im TSV München-Ost e.V.

Aus mehreren Bundesländern waren insgesamt 27 Kyudo-Schützen/-Schützinnen am ersten November-Wochenende nach München angereist, um am Bundeslehrgang Shomen unter der Leitung von Shigeyasu Kameo, Kyoshi 6. Dan und Lilo Reinhardt, Renshi 6. Dan teilzunehmen. Der Lehrgang hatte „Shomen-Technik und Individualkorrektur“ zum Thema und stand diesmal – unabhängig von der Graduierung – allen Shomen-Schützen/-Schützinnen offen, die sicher auf Mato schießen können.

Nach dem einführenden Yawatashi mit Shige als Ite sowie Marco und Ulrich als die beiden Kaizoe durften alle Teilnehmer*innen – eingeteilt in 6 Tachi – vorschießen und ihr Können zeigen. Verbesserungspotenzial war bei allen ausreichend erkennbar 😉

In den beiden eingeteilten Gruppen wurde nun an den beiden Themenschwerpunkten

– Kai (Tsumeai, Nobiai, Yagoro) und Kraftaufbau bis über den Abschuss hinaus

– Zusammenwirken von Körper, (Geist) und Ausrüstung (Pfeil, Bogen, Sehne)

gearbeitet. Alle im Einzelnen besprochenen Details hier wiederzugeben würde den Rahmen dieses Berichts sprengen!

Jeder Schütze/jede Schützin erhielt individuelle Hinweise zu Korrekturen. Auch auf den Zustand der jeweiligen Ausrüstung – Pfeile, Bogen, Sehne – wurde besonderes Augenmerk gelegt.

Der erste Lehrgangstag endete mit einer Mochi Mato Sharei mit Lilo, Hannelore und Shige. Der Abend klang beim gemeinsamen Abendessen im „Tassilogarten“ aus.

Der zweite Lehrgangstag begann zunächst mit Aufwärm-Gymnastik und einer Hitotsu Mato Sharei, vorgeführt von Lilo und Shige. Anschließend wurde weiter an den Schwerpunktthemen gearbeitet. Vor der Mittagspause diente ein Theorieteil dazu, das Zusammenwirken des ganzen Körpers zum Kraftaufbau und die Steigerung der Kraft vom Kai über Hanare bis hin zum Zanshin zu thematisieren.

Stichwort „Pausen“: bei allen Pausen war für das leibliche Wohl aller Teilnehmer*innen mit einem besonders reichhaltigen und abwechslungsreichen Buffet durch unsere beiden „Chefs de la Cuisine“ Christa und Jan gesorgt. Für jeden Geschmack gab es genügend Auswahl – von süß bis herzhaft. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Der Lehrgang neigte sich schon wieder dem Ende entgegen und so durfte nun – wie schon am ersten Tag – wieder jeder Schütze/jede Schützin im Tachi zeigen, was beim Lehrgang „hängen geblieben“ war. Einiges vom Verbesserungspotenzial war von allen umgesetzt worden – jedenfalls war dies dem positiven Feedback von Lilo und Shige zu entnehmen 🙂

Zum Abschluss dankte Susanne den Lehrern und wünschte allen Teilnehmern*innen eine gute Heimreise. Wir vom TSV München-Ost e.V. freuen uns über einen sehr gelungenen und erfolgreichen Lehrgang und hoffen auch im nächsten Jahr wieder Kyudoka aus ganz Deutschland in München begrüßen zu dürfen.

Rudolf Stöppler
Fotos: Susanne Huber

Sommerseminar in Neuburg an der Donau

Der krönende Abschluss der diesjährigen Sommerseminare fand Ende August in Neuburg an der Donau statt. Als Lehrer für den schulübergreifenden Lehrgang konnten Tryggvi Sigurdsson (kyoshi 7. dan) und Feliks F. Hoff (kyoshi 6. dan) gewonnen werden.

In drei intensiven Tagen wurde ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm geboten. So wurde jeder Tag mit einer anderen ANKF-Zeremonie gestartet. Los ging es mit einem yawatashi, am zweiten Tag wurde ein hitotsu mato sharei demonstriert und der letzte Tag begann mit einem tachi sharei. Und die Teilnehmer, die ihren kimono dabei hatten, zeigten an zwei Tagen ein mochi mato sharei.

Zunächst zeigten alle Teilnehmer in einem Prüfungstaihai ihr Können. Anschließend wurde aufgeteilt in zwei Gruppen gründlich an der Verbesserung der Schießtechnik gearbeitet. Nahezu jeder Schuss wurde von einem der Lehrer begleitet und man bekam sofort individuelle Rückmeldungen. Abgerundet wurde das Training durch kleine Impulsvorträge
und Demonstrationen (z.B. Muskelarbeit im nobiai) und auch für Fragen zu unterschiedlichen Kyudo-Themen standen Tryggvi und Feliks tagsüber, aber auch in den Pausen und beim gemeinsamen Abendessen zur Verfügung. Auch an den taihai-Grundbewegungen wurde gefeilt und hilfreiche Hinweise zu hada nugi und tasuki sabaki wurden gegeben.

Während der drei Tage, die viel zu schnell vergingen, herrschte eine konzentrierte, aber äußerst freundliche und entspannte Atmosphäre, in der sich nicht nur die Teilnehmer wohl fühlten. Dementsprechend begeistert war das feedback. Beim „final check“, dem abschließenden Vorschießen, waren bei allen Teilnehmern deutliche Fortschritte zu sehen.
Ein herzliches Dankeschön an Tryggvi und Feliks für Ihren unermüdlichen Einsatz. Die beiden haben mit ihrer motivierenden Art und Weise Freude an Kyudo vorgelebt und vermittelt. Wir haben viel geschossen, viel gelernt und viel gelacht.

Ohne die Neuburger Gastgeber, insbesondere Ingrid, Max und Hartmut, wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen. Danke für Eurer Engagement.

Stefan Brendel

DKyuB Heki Sommer-Seminar III mit Ryuji Harada und Feliks Hoff

Vom 19.08. bis 21.08.2022 fand in Hamburg das 3. Sommerseminar unter der Leitung von Ryuji Harada, Assistent Professor für Kyudo an der International Budo University und Feliks F. Hoff, 6. Dan Kyoshi statt. Nicht vergessen darf die engagierte Unterstützung beider Seminarleiter durch Connie Brandl-Hoff, 5. Dan Renshi werden!

Die Seminarleitung hatte dieses Seminar diesmal so konzipiert, dass bewusst Abweichungen von einem starr vorgegebenem Seminarablauf einbezogen wurden.

Die Teilnehmerschaft, fast alle in Trainerfunktion, wurde in 2 Gruppen auf 2 Dojo verteilt und diese im tageweisen Wechsel durch die Sensei unterwiesen.

Einen besonderen Schwerpunkt dieses Seminars legten beide Lehrer dabei nicht nur auf die individuelle Korrektur der einzelnen Schützen sondern auch auf deren Wissensvermittlung als Trainer. Viele Detailfragen konnten so thematisiert werden.

Seminarinhalte waren ferner die Vermittlung von Technik und Lehre mit Schwerpunkt Nobiai, die Praxis verschiedener Heki-Taihai-Formen, unter anderem ein Heki-Hitotsu-Mato-Taihai im Kimono mit Yatori sowie ein Wettkampf-Taihai, wobei dabei gleichzeitig auch die Tätigkeit und der Aufgabenbereich der Kampfrichter Thema dieses Seminarteiles war.

Besonders hervorzuheben war dabei einerseits, das Angebot von Harada-Sensei, ihm zu jeder Zeit Fragen stellen oder auch jederzeit Korrekturwünsche an ihn herantragen zu dürfen, andererseits ist in gleicher Weise sein Bemühen hervorzuheben, alle Unterweisungen nicht in japanischer, sondern in englischer Sprache vorzunehmen.

Das zentrale Thema des Seminars war das Nobiai. Hierzu hielt Harada-Sensei einen mit Power Point visualiertem Vortrag „Practice for Nobiai“ .

Neben den allgemeinen grundlegenden Ausführungen zum Nobiai gab Harada-Sensei eine ebenso anschauliche Interpretation wie auch Abgrenzung von Hikanu-, Hiku-, und Tada-yatsuka.

Er beschrieb sehr detailliert Umstände, die sich verbessernd oder nachteilig auf das Nobiai auswirken und gab hierzu den Trainern konkrete Anhaltspunkte für die Umsetzung in ihrer Trainertätigkeit an die Hand.

Der engagierte Unterricht von Harada Sensei und die Erfahrung und Kompetenz von Feliks Hoff ließen – nach Meinung aller Teilnehmer im Abschlussgespräch – uns ein großartiges Heki-Sommer-Seminar erleben, von dem wir sowohl als Kyudoka als auch Vermittelnde viel mit nach Hause nehmen durften.

Ein herzliches Dankeschön den Sensei und ebenso an Connie für all ihre Bemühungen.

Ein herzliches Dankeschön aber auch all den engagierten Helfern des Alster Dojo Hamburg!

Wolfgang Strobel

Lehrgang in Berlin

Am 26/27.9.20 fand in Berlin ein Individual-Korrekturlehrgang statt unter der Leitung von Dagmar Baer und Sorin Jurma. Endlich nimmt das Kyudoleben nach dem Corona-Stillstand wieder Fahrt auf. Der Lehrgang fand in einer neuen, schönen, großen Halle im Norden von Berlin, am Stadtrand statt.

Thema war: „Jiman“, von Dagmar in einem kurzen Vortrag vorgestellt, sehr anschaulich und prägnant. Es ging darum, wie man die 3 Elemente , Geist, Bewusstsein,
psych. Energie mit , richtiger Schießtechnik undKörper(beherrschung) mit gleicher Vollendung verbindet, damit ein korrekter Schuss und Treffer entstehen kann.

Unter intensiver Einzelbetreuung konnten dann die Teilnehmer (13) an 10 Mato für sich ungestört üben. Wann hat man das schon einmal? Zum Schluss brachte Sorin noch einen Schub in die Atmosphäre, indem die Teilnehmer aufgefordert wurden, rein mental einen Schuss im TaiHai komplett durchzuführen, nach Möglichkeit ohne Konzentrationsabriss. Nach Ende der Übung sollten wir sagen, ob wir getroffen hätten. Meines Wissens hat kein Teilnehmer das bejaht.

Perfekt, reibungslos organisiert, kann man Individual-Korrekturlehrgänge dieser Art wirklich nur empfehlen, vor allen Dingen für Trainer und Traineranwärter.

Ulrich Grußendorf, Bilder: Simon Grunert

Frühjahrsseminar mit Kurosu Sensei

Nach einigen Jahren Pause besuchte Kursou Sensei in diesem Frühjahr wieder einmal Deutschland. Geplant waren zwei Seminare in Aachen und Hamburg. Schon wenige Stunden nach der Verteilung der Ausschreibungen waren beide Seminare ausgebucht und die Wartelisten füllten sich.

Aufgrund der Corona-Krise meldeten sich kurzfristig immer mehr Teilnehmer ab, so dass viele Nachrücker die Möglichkeit hatten, an dem dreitägigen Seminar in Aachen teilzunehmen. In seiner Begrüßung ging Kurosu auch auf Corona ein. Durch den Klang unserer Sehnen sollen wir die bösen Geister vertreiben (meigen).

Am ersten Tag bekam jeder Teilnehmer eine individuelle Korrektur von Kurosu Sensei. Jeder konnte in den folgenden Tagen intensiv an der Umsetzung der Hinweise arbeiten und bekam am dritten Seminartag nochmal eine abschließende Rückmeldung.

Der Theorieteil, der auf mehrere Blöcke am Samstag und Sonntag aufgeteilt wurde, beschäftigte sich mit den Hika der Heki-ryu. Ausführlich wurde auf die 12 Gedichte eingegangen. Unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten und Lesarten wurden besprochen, Verbindungen zum Mokuroku hergestellt und immer wieder auf die drei wichtigsten Themen hingewiesen: shuitsu muteki, jiman, momiji gasane. Abgeschlossen wurde der Theorieteil mit einer offenen Fragerunde am Sonntag.

Da sich die Situation in der weltweiten Corona-Krise immer weiter verschlimmerte und durch die angekündigte Regierungserklärung von Premierminister Abe (es wurde erwartet, dass es strengere Einreisbestimmungen für Japan geben wird), wollte Kurosu Sensei seine Deutschlandreise vorzeitig abbrechen. Nachdem Karin und Manfred stundelang in der Warteschleife der Hotline der Fluggesellschaft hingen (Danke für Eure Geduld!) konnte für Sonntag Abend ein Direktflug von Frankfurt nach Tokyo gebucht werden. Das Aachener Seminar musste etwas früher beendet und die Veranstaltung in Hamburg komplett abgesagt werden. Kurosu Sensei ist wieder gut zu Hause in Sendai angekommen, ohne in Quarantäne zu müssen.

Ein herzliches Dankeschön am Manfred Speidel, der auf gewohnt souveräne Art und Weise die Theorie-Teile und die individuellen Korrekturen übersetzt hat. Ebenso gilt der Dank dem Aachener Verein (allen voran Ulla, Helgard und Matthias), die für einen herzlichen Empfang und einen reibungslosen Ablauf sorgten. Zuletzt geht der Dank auch an Manfred Riemer, der die Reise plante und Kurosu Sensei während seines Aufenthalts begleitete.

Stefan Brendel