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Prüferfortbildung in Göttingen

Mit knapp 40 Teilnehmern war der Prüferfortbildungslehrgang, der vergangenes Wochenende in Göttingen stattfand, sehr gut besucht. Der letzte Lehrgang dieser Art ist ausgefallen. Zudem hatte der DKyuB angekündigt, die Prüferfortbildung nur noch alle zwei Jahre durchzuführen. Um ihre Lizenz am Leben zu erhalten, waren somit die meisten Prüfer mehr oder weniger gezwungen, die Veranstaltung zu besuchen. Auch nutzen viele Trainer-C der letzten Ausbildungsgruppe die Gelegenheit, um einen weiteren Schritt ihrer Kyudo-Laufbahn anzugehen.

Das Teilnehmerfeld war also bunt gemischt: von sehr erfahrenen Prüfern, die das Konstrukt des deutschen Kyu-Prüfungssystem erfunden haben, bis hin zu Jung-Trainern, die seit ihrer eigenen Kyu-Prüfung mit dem Thema nichts mehr zu tun hatten.

Zum Einstieg in das Thema ging Feliks unter anderem auf die aktualisierten Prüfungskriterien der ANKF ein. Auch stellte er ein neu von ihm erarbeitetes Papier vor: „Übergreifende Kriterien für die einzelnen Kyu-Grade“. In der ersten Übung wurden Videos von unterschiedlichen Schützen gezeigt. Aufgabe der Teilnehmer war es nun, die Schützen einzustufen. Während bei einigen Schützen Einigkeit bzgl. der Graduierung herrschte, lag die gewählte Einstufung bei anderen Schützen drastisch auseinander. Wie unterschiedlich die Beurteilung ist, zeigte sich auch im 2. Video. Hier sollte entschieden werden, welchen der 10 gezeigten Schützen der 3. Kyu verliehen werden dürfte. Selbst erfahrene Prüfer lagen hier mit ihrem Urteil deutlich auseinander.

Am zweiten Tag ging es dann mehr um den Rahmen der Prüfung. So musste das Dojo für eine Prüfung vorbereitet werden. Auch hier zeigte sich, dass Themen, die in manchen Vereinen Standard sind, bei anderen Prüfern keine Rolle spielen.

Abgerundet wurde das Wochenende mit einer realen Prüfung. Fünf Schützen stellten sich einem spontan zusammengestellten fünfköpfigen Prüfergremium. Vielen Dank an den Göttinger Verein für die Ausrichtung des Lehrgangs und die leckere Verpflegung. Insbesondere die Heißgetränke taten gut, da man in der ca. 17°C kalten Halle schnell auskühlte.

Stefan Brendel

Bundeslehrgang in Frankfurt

Ausgeschrieben war der erste Bundeslehrgang des Jahres mit dem Titel „Technik und Kihontai zum korrekten und erfolgreichen Schießen“. Für dieses spannende schulübergreifende Thema konnten Gérald Zimmermann aus der Schweiz und Shigeyasu Kameo als Lehrer gewonnen werden.

Nach der Eröffnung durch ein Yawatashi, das Gérald durchführte, zeigten
alle Teilnehmer ihr aktuelles Können. In einem ausführlichen Theorie-Teil wurde das Kihontai erläutert und die Beziehung zu den Kyudo-Prinzipien dargestellt. Anhand zahlreicher Beispiele und mit kleinen Übungen wurde vor allem auf die Hintergründe
und Zusammenhänge eingegangen. Hierbei spielten sich Gérald und Shige ständig die Bälle zu, so dass die Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wurden und ein ganzheitliches Bild entstehen konnte. Auch auf Fragen der Teilnehmer, die teilweise schon vor dem Lehrgang bei Shige abgegeben wurden, sind die Lehrer gründlich eingegangen.

Der zweite Lehrgangstag wurde mit einem Yawatashi von Shige begonnen. Bei den nun folgenden Schießübungen ging es darum, die am Vortag gelernten Prinzipien in die Praxis umzusetzen. Hierbei gab es immer wieder Impulse und auch die ein oder andere persönliche Korrektur durch die Lehrer.

Bei der abschließenden Schießrunde der Teilnehmer waren deutliche Verbesserungen im Taihai und im Fluss der Hassetsu erkennbar. Die Harmonie zwischen den beiden Lehrern wurde auch beim Hitotsu Mato Sharei, mit dem der Lehrgang abgerundet wurde, deutlich sichtbar. Die Rückmeldungen in der Feedbackrunde waren durchgehend positiv. Wir
freuen uns auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit im kommenden Jahr.

Vielen Dank an Gérald und Shige für ihr Engagement und die Frankfurter Gruppe für die hervorragende Gastfreundschaft.

Stefan Brendel

Neujahrsschießen 2017

Das Jahr des Feuer-Hahns wurde in vielen bayerischen Vereinen mit einem besonderen Schießen begrüßt. Hierfür wurden sehr originelle Matos gebastelt. Eine Auswahl der Werke kann in den folgenden Bildern bewundert werden. Vielen Dank die für die kreativen Ideen.

Stefan Brendel

Nachruf

Wir trauern um Don Slade-Southam, der im Dezember 2016 kurz vor seinem 91. Geburtstag verstorben ist. Zusammen mit John Bush hat Don von 1990 bis 2002 an vielen Wochenenden Shomen-Workshops in München und Neuburg geleitet. Die Workshops fanden zunächst jährlich, ab 2002 zweimal pro Jahr statt. Für uns waren diese Wochenenden enorm wichtig.

1995 wurde Don zum Präsidenten des Europäischen Kyudo Verbandes gewählt. Der Deutsche Kyudo Bund hat Dons Engagement für die Entwicklung des Shomen-Kyudo in Deutschland 2003 mit der bronzenen Ehrennadel gewürdigt.

Don wird uns als außerordentlich herzlicher und humorvoller Freund in Erinnerung bleiben. Mit seiner humorvoll zugewandten Weise Kyudo zu unterrichten ist er für viele von uns ein Vorbild. Wir erinnern uns dankbar an Don, der mit seiner Anwesenheit eine freundliche und leichte Atmosphäre im Dojo bewirkte.

Liane und Hans Stecher vom Neuburger Dojo erinnern sich so an Don:

Wir als relative Kyudo-Anfänger haben ihn als jemanden erlebt, der einem vor allem als Mensch ohne die „Arroganz des Hochgraduierten“ gegenübertrat. Man fühlte sich in seiner Gegenwart einfach wohl und angenommen.

Er vermittelte uns, dass das Üben von Kyudo Freude machen soll, und er
hat beim Taihai besonderen Wert auf einen harmonischen Gruppengeist
gelegt. Besonders in Erinnerung ist uns sein augenzwinkernder Rat an
uns: „Don´t do as I do, do as I tell you!“

Matthias Obereisenbuchner

 

 

Im Rahmen des Taihai-Workshops, der Anfang April in Neuburg stattfand, gab es ein Gedenkschießen für Don. John schoss eine Makiwara-Zeremonie der Bishu Chikurin-ha. Unterstützt wurde er von Jeff. Anschließend schossen die Teilnehmer, die Don kannten ein Kuri Tachi Sharei.

Dan-Urkunden überreicht

Bei den Dan-Prüfungen, die vergangenes Jahr in Amsterdam stattfanden, waren die bayerischen Teilnehmer sehr erfolgreich. Nun haben uns die Dan-Urkunden aus Japan erreicht. Diese wurden den Kyudokas während des Trainings der jeweiligen Vereine überreicht.

Nochmals herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Freude auf dem Weg des Bogens!

Stefan Brendel

Vortrag über Verletzungen im Kyudo

Beim letzten Erlanger Sonntagstraining in diesem Jahr hielt Johannes Haubner einen Vortrag zum Thema „Verletzungen im Kyudo“. In einer umfangreichen Präsentation ging Johannes auf akute Verletzungen ein, die man sich beispielsweise durch die Sehne oder Pfeile zuziehen kann. Aber auch Verletzungen, die durch Über- oder Fehlbelastung verursacht werden, wurden betrachtet. Für jede der Verletzungen zeigte Johannes mögliche Ursachen auf, beschrieb, wie man die Verletzung behandelt und gab Tipps, wie man die Verletzung vermeiden kann.

Ergänzt wurde die Präsentation mit aktuellen Statistiken zu Verletzungen im Bogenschießen sowie anschaulichem Bildmaterial. Zum Abschluss gab es dann noch praktische Übungen zum Thema Erste Hilfe. So wurde eine Wunde verbunden und jeweils ein Patient der Symptome eines Herzinfarktes bzw. Schlaganfalles hatte, versorgt. Hier zeigte sich, dass bei dem ein oder anderen der letzte Erste-Hilfe-Kurs doch schon ein paar Jahre zurück liegt.

Wie man auch an der aktuellen Ausgabe des Zanshin sieht (Artikel von Rolf Gückel „Die Schulter im Kyudo“), wird sich zunehmend mit dem Thema Verletzungen und deren Vorbeugung auseinandergesetzt.

Vielen Dank an Johannes, der uns das Thema sehr vielseitig und anschaulich vermittelt hat.

Stefan Brendel

Kadertraining mit Sichtung

Der Vize-Präsident Wettkampf lud zum Kadertraining mit Sichtung nach Berlin ein. Der Einladung folgten 23 Schützen, darunter 4 neue Kandidatinnen für den Kader. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durfte dann alle Schützen zeigen, was sie können. Jeder bekam von den beiden Trainern Sven Zimmermann und Sorin Jurma individuelle Korrekturen, an
denen dann in Kleingruppenarbeit intensiv gearbeitet wurde. Abgerundet wurde das Training durch verschiedene Wettkampfsituationen. So wurde viel izume in unterschiedlichsten Paarungen geübt und kleine Mannschafts- und Einzelwettkämpfe ausgetragen.
In der Abschlussrunde wurde dann bekannt gegeben, dass alle Kandidatinnen in den Kreis des Kaders aufgenommen wurden, darunter auch Nadine Wolfsteiner vom Donau-Dojo Ingolstadt. Herzlichen Glückwunsch.
Stefan Brendel

Mitgliederversammlung des KyuVB

Am 29. Oktober fand in Neuburg an der Donau die diesjährige Mitgliederversammlung des KyuVB statt. Neben den Berichten aus dem Vorstand und den Vereinen sowie Diskussionen zu den Anträgen an die Mitgliederversammlung des DKyuB standen dieses Jahr wieder Wahlen auf dem Programm. Da sich für jedes zu besetzende Amt jeweils nur ein Kandidat gefunden hat, waren die Wahlen sehr schnell erledigt.
Das Präsidium wird wieder von Stefan Brendel und Ingrid Haußner gebildet. Hans Philipp setzt seine Tätigkeit als Schatzmeister fort. Auch Lilo Reinhardt, Kathrin Häpp und Peter Wankerl stehen wieder als Landestrainer zur Verfügung. Somit kann der Vorstand in bewährter Besetzung weiterarbeiten. Als Kassenprüfer wurden Rudolf Stöppler und
Liane Stecher gewählt. Für den Rechtsausschuss konnten Elke Hambrecht und Ulrich Grußendorf gewonnen werden.
Ich wünsche allen eine erfolgreiche Amtszeit und freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit.

Stefan Brendel

25. deutsche Enteki-Meisterschaft

Vergangenes Wochenende ging es mit dem Sonderzug nach Pankow, denn der dortige Verein (SG Bergmann Borsig) richtete die 25. deutschen Enteki-Meisterschaft aus. 23 Schützen aus 7 Landesverbänden folgten der Einladung nach Berlin. Bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen um die 30°C stand am Samstag erst mal ein gemeinsames Training auf dem Programm. Hier konnte man sich an die Bedingungen auf dem Platz gewöhnen und für den ein oder anderen war es die einzige Möglichkeit, auf die 60m-Distanz zu üben.

Auch am Sonntag meinte es Petrus sehr gut mit uns, so dass man selbst als Zuschauer ins Schwitzen kam. Eröffnet wurde die Meisterschaft mit einem Yawatashi, dass der Teilnehmer Sorin Jurma vorschoss. Die Wettkampfleitung hatte Dagmar Bär, die von Thomas Bär unterstützt wurde.

Nach den 20 Pfeilen stand Boris Proppe (Berlin) als Sieger fest. Mit 16 Treffern holte er sich souverän den Meistertitel. Weder die Hitze, noch der Fluglärm oder Durchsagen und Musik vom benachbarten Fußballplatz brachten ihn aus seinem Konzept.

Mit jeweils 13 Treffern mussten Petra Böhme (Berlin) und Rolf Schumacher (NRW) ins Stechen um den 2. Platz. Hier konnte sich Petra mit einem weiteren Treffer durchsetzen und den Berliner Doppelsieg perfekt machen. Herzlichen Glückwunsch!

Aus Bayern schafften es Stefan Brendel mit 12. Treffern auf den 4. Platz und Ingrid Haußner mit 9 Treffen auf Platz 8. Außerdem starteten Michael Perschke, Wolfgang von Woyna und Ulrich Grußendorf für Bayern.

Ein dickes Dankeschön an die Berliner Helfer, die durch die sehr gute Organisation und die leckere Verpflegung für optimale Rahmenbedingungen sorgten.

Stefan Brendel

Sommer-Gasshuku in Rottweil

Die diesjährigen Sommer-Gasshukus fanden in Düsseldorf und Rottweil statt. Die beiden offenen Seminare waren sehr gut besucht. Zum „European Leader Seminar“, hauptsächlich geleitet von Kurosu Sensei, kamen ca. 20 Kyudoka nach Düsseldorf. Abgeschlossen wurde die Reihe in Deutschland mit einem Lehrgang für Kader-Schützen und Trainer in Rottweil. Hier unterrichtete Sekine Sensei, geleitet wurde das Seminar von Sven Zimmermann. Nach dem Einschließen bekamen alle Teilnehmer individuelle Korrekturen von Sekine Sensei. Während des dreitägigen Seminars hatte dann jeder die Möglichkeit, intensiv an seiner Aufgabenstellung zu arbeiten, sodass bei der finalen Beurteilung bei jedem Schützen Fortschritte erkennbar waren.
Bei einem kleinen Wettkampf konnten die Kader-Mitglieder ihr Können zeigen, während einige Trainer in die Rolle des Coaches schlüpfen durften, um den Schützen nach der ersten Runde Tipps für den Rest des Wettkampfes zu geben. Hierbei unterstützte Sekine Sensei die Trainer.
Zwischendurch begutachtete Sekine Sensei zahlreiche Handschuhe und baute
einige Sehnengruben um. Viele der Gruben waren zu tief, wodurch ein
fließender Abschuss nicht möglich war. Abgerundet wurde das Seminar durch Vorträge über die Grundregeln des Treffens  sowie die Rolle des Trainers. In der abschließenden Runde
wurden noch einige Fragen zu Material und Schießtechnik beantwortet.
Herzlichen Dank an Manfred Speidel, der wieder unermüdlich dabei half, die deutsch-japanische Sprachbarriere zu überwinden. Und ein ganz dickes Lob an die Rottweiler Gastfreundschaft. Hier möchte ich beispielhaft nur Irenes Frühstückservice und Bernhards Matcha-Mandel-Kekse und Himbeer-Käse-Kuchen erwähnen.

Stefan Brendel