Bis die Dan-Urkunden nach bestandener Prüfung in Japan erstellt und nach Europa geschickt werden, können schon mal ein paar Monate vergehen. Und bis die Urkunden dann in den Vereinen bei den jeweiligen neu Graduierten ankommen, vergeht dann nochmal etwas Zeit. Jetzt sind aber alle Urkunden der Video-Shinsa 2024 verteilt. Nochmal herzlichen Glückwunsch.
Stefan Brendel
Audrey (Nidan) und Claudia (Nidan)Christoph (Nidan)Eva (Nidan)Jesko (Nidan)Markus (Shodan)
Nachdem für dieses Jahr Seminare und Prüfungen auch für Anwärter zum 1. und 2. Dan in Magglingen angeboten wurden, gingen wir davon aus, dass die Video-Shinsa der Vergangenheit angehört. Völlig überraschend erreichte uns dann aber Anfang Juni die Ausschreibung für die Video-Shinsa 2025. Diese Gelegenheit nutzten wieder einige bayerische Kyudoka, um einen weiteren Schritt auf ihrem Weg des Bogens zu gehen. Im September wurden die Videos in den Vereinen aufgezeichnet und zusammen mit den Antworten zur schriftlichen Prüfung über den DKyuB nach Japan übermittelt. Dort wurde alles gesichtet. Nun kamen die Ergebnisse: Alle Teilnehmer haben bestanden. Wir gratulieren herzlich zu den neuen Graduierungen:
1. Dan:
Maria Kick, Erlangen Susanne Richter, Erlangen Max Griesmann, Pöcking Wolfgang Schenk, Pöcking Wolf Jaenecke, München-Ost José Daniel Vila Rodríguez, München-Ost
2. Dan:
Fabian Schmitt, Erlangen Roland Schöffel, Schweitenkirchen
Text: Stefan Brendel Bilder: Stefan Brendel/Rudolf Stöppler
Susanne (Shodan)Maria (Shodan)Roland (Nidan)Fabian (Nidan)Wolf (Shodan)Daniel (Shodan)Trainerin, Teilnehmer und Kameramann in München-Ost
Die Abteilung Kyudo des Turnerbundes 1888 Erlangen lud am 2. Advent im Rahmen des normalen Sonntagstrainings zur Makiwara-Prüfung ein. Sechs Schützen aus Schweitenkirchen und Erlangen nutzen die Gelegenheit und stellten sich der Prüfung. Als Prüfer war Stefan Brendel aus Erlangen im Einsatz. Alle Kandidaten haben bestanden. Somit gibt es jetzt 4 neue 5. Kyu und 2 neue 4. Kyu. Herzlichen Glückwunsch.
Vergangenes Wochenende war die Trainer/in-C-Breitensport-(Kyudo)-Ausbildung zu Gast in Erlangen. Mit dem fünften Praxisseminar ist damit bereits die Halbzeit der Ausbildung erreicht. Alle 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Süd/West-Gruppe konnten den Termin wahrnehmen. Als Ausbilder waren die A- und B-Trainer Sven Zimmermann, Ingrid Haußner, Jürgen Salomon und Marco Zingsheim im Einsatz, die erneut ein vielfältiges Programm zusammengestellt hatten.
Schwerpunkt des Wochenendes war der Übergang vom 4. auf den 3. Kyu. Zunächst wurden Kriterien gesammelt, die diese beiden Graduierungen voneinander unterscheiden. Anschließend folgte ein Vortrag von Ingrid, in dem sie insbesondere auf die Arbeit im nobiai, Dynamik sowie tai no warikomi/munewari einging. Nach einer von zwei Teilnehmenden geleiteten Aufwärmrunde begann der praktische Teil.
Die Probanden aus Erlangen schossen vor und wurden von den Traineranwärterinnen und -anwärtern aufmerksam beobachtet. In Kleingruppen wurde im Anschluss festgelegt, welcher Korrekturschwerpunkt gewählt und wie dieser vermittelt werden sollte. Unter Supervision der A- und B-Trainer wurden diese Ansätze direkt an den Probanden umgesetzt. Durch regelmäßiges Wechseln der Gruppen erhielten die Schützinnen und Schützen im Laufe des Nachmittags eine Vielzahl an hilfreichen Hinweisen.
Erstmals in der aktuellen Ausbildung standen auch Shomen-Schützen als Probanden zur Verfügung. Das stellte den ein oder anderen Trainer vor ganz neue Herausforderungen.
Zum Abschluss des Tages gab es ein hitote. Die tachi bestanden aus Probanden und Teilnehmenden. Anschließend hatten die Traineranwärter die Gelegenheit, sich gegenseitig Feedback zu ihrer Schießtechnik zu geben. Beim gemeinsamen Abendessen im Vereinsheim des Turnerbundes klang der Samstag in gemütlicher Runde aus.
Der zweite Tag begann mit dem Thema Kyudo-Kleidung. Gemeinsam wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Kleidung von Männern und Frauen herausgearbeitet, gefolgt von einer Demonstration zum korrekten Anlegen des hakama. Nach einer kurzen Gymnastikeinheit ging es mit taihai weiter. In 5er-tachi wurde vorgeschossen, während die Traineranwärter gezielte Beobachtungsaufträge erhielten. Im Anschluss gab es Hinweise zu den Bewegungen außerhalb der hassetsu.
Im abschließenden Vortrag standen mato asobi (Zielspiele) im Mittelpunkt, von denen eines direkt ausprobiert werden konnte.
Das Wochenende bot eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis. Dabei wurde deutlich, dass noch vieles zu lernen und zu üben ist – nicht nur für die Traineranwärter.
Ein herzliches Dankeschön gilt den Lehrenden, die mit viel Erfahrung und Engagement die nächste Trainergeneration ausbilden. Besonderer Dank geht an die Probanden, die geduldig eine Korrektur nach der anderen annahmen und mit ihren Rückfragen gelegentlich sogar die Trainer ins Grübeln brachten. Ohne die zahlreichen Helferinnen und Helfer beim Auf- und Abbau sowie insbesondere in der Küche wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen. Vielen Dank.
Wir freuen uns darauf, Euch beim Praxisseminar Nr. 10 in einem Jahr wieder in Erlangen begrüßen zu dürfen.
Stefan Brendel
Vortrag von MarcoVortrag von IngridKamizaGruppenarbeit vor dem MakiwaraGruppenarbeitGruppenarbeitVortragZielspielGruppenbild
Am 25. und 26. Oktober 2025 fand im Alster-Dōjō in Hamburg die 17. Deutsche Meisterschaft der Kyu-Grade statt. Draußen herrschte echtes Hamburger „Schietwetter“ – kalt, windig und regnerisch. Im Dōjō war es dagegen angenehm warm, jedenfalls solange die Fenster geschlossen blieben. Das Kampfrichterteam stellten Marion Moritz und Gabriele Schwark, die Wertungsrichter und Mini-Seminar-Leitungen waren Feliks Hoff, Connie Brandl-Hoff und Sorin Jurma.
Nach Auslosung der Startreihenfolge der 22 Teilnehmer aus 6 Bundesländern, darunter Max Griesmann vom SC Pöcking-Possenhofen für Bayern, begann der erste Wettkampftag mit zwei Einschusspfeilen, um sich an die Gegebenheiten zu gewöhnen. Zur Einstimmung durften die Teilnehmer im Anschluss Feliks Hoff als Ite beim Yawatashi beobachten. Unterstützt wurde Feliks dabei von den Kaizoe Sorin Jurma und Marion Moritz. Danach ging es dann ohne Umschweife mit der Vorrunde und damit der Stilwertung los, die im shinsa no maai geschossen wurde. Jeder Schütze durfte zwei Durchgänge mit jeweils zwei Pfeilen absolvieren. Treffer gingen dabei in die Trefferwertung der Endrunde ein.
Am Abend schloss sich ein erstes Mini-Seminar zur Taihai-Optimierung an. In drei Gruppen, geleitet von Feliks Hoff, Connie Brandl-Hoff und Sorin Jurma, wurde an der Präzision und Ausgewogenheit der Bewegungsabläufe gearbeitet. Themen waren unter anderem die Gewichtsverlagerung beim Absetzen in Kiza und beim Aufstehen, der Takt beim Betreten und Gehen im Dōjō im Tachi sowie die korrekte Ausführung von Toriyumi. Die konzentrierte, aber freundliche Atmosphäre ermöglichte es allen Teilnehmern, wertvolle Impulse für ihr eigenes Training mitzunehmen.
Der zweite Wettkampftag begann um 9:30 Uhr – dank der Zeitumstellung mit einer Stunde zusätzlichem Schlaf. Nach dem gemeinsamen Hairei begann unmittelbar die Endrunde, die diesmal im kyōgi no maai (Rissha) ausgetragen wurde. Geschossen wurde in drei Durchgängen zu jeweils vier Pfeilen. Obwohl nicht die ganze Front, sondern nur die Fenster zum Durchschießen geöffnet wurden, drang die frische, aber sehr kühle morgendliche Herbstluft schnell ins Dojo, was an der Shai für klamme Finger, zitternde Beine und zusätzliche Herausforderung sorgte.
Nach Abschluss des Wettkampfes folgte ein weiteres Mini-Seminar zur Schießtechnik-Optimierung, das in denselben Gruppen und mit denselben Übungsleitern wie am Vortag durchgeführt wurde. Der Schwerpunkt lag auf der korrekten Kräfteverteilung beim Hikiwake und Yugamae. Die Hassetsu wurden dazu rückwärts durchlaufen, um zu verdeutlichen, was mit jedem vorhergehenden Schritt für den folgenden erreicht werden soll und damit wie die einzelnen Phasen des Schießablaufs aufeinander aufbauen. Anschließend wurde das Gelernte praktisch umgesetzt: Zunächst durfte jeder Teilnehmer vor den Übungsleitern vorschießen, um individuelle Korrekturen zu erhalten. Der wartende Schütze dahinter achtete dann bei den folgenden Pfeilen auf die korrekte Ausführung der Verbesserungen. Feliks Hoff fasste den Weg zum Verständnis und zur Verinnerlichung von Technik und Taihai mit „drei Grundprinzipien” zusammen: „Üben, üben – und noch mehr üben.“
Bevor die Siegerehrung begann, fand eine gemeinsame Feedback-Runde statt, in der alle Teilnehmer zu Wort kamen. Das Echo war durchweg positiv. Besonders gelobt wurde die Kombination aus Wettkampf und Seminar. Als kleiner Kritikpunkt wurde die Aufteilung der Endrunde auf zwei Dōjōs genannt, die den Ablauf etwas hektisch wirken ließ und es erschwerte, den anderen Schützen zuzusehen und mitzufiebern. Der Grund – Zeitersparnis – wurde jedoch allgemein als nachvollziehbar angesehen. Unterschiedliche Meinungen gab es zur Frage, ob die Seminare künftig vor oder nach dem Wettkampf stattfinden sollten.
Die Veranstaltung endete mit der Siegerehrung, bei der die besten Schützinnen und Schützen ausgezeichnet und zum Kaderseminar nach Karlsruhe Ende November eingeladen wurden. Max Griesmann aus Bayern belegte im Stil Platz 6 mit 46,7 Punkten, in der Trefferwertung landete er im Mittelfeld auf Platz 12. Trotz des norddeutschen Herbstwetters war die Deutsche Meisterschaft der Kyu-Grade 2025 geprägt von einer warmen und kollegialen Atmosphäre, in der sich Wettkampfgeist und Lernbereitschaft auf ideale Weise verbanden – ein rundum gelungenes Wochenende. Ein großes und herzliches Dankeschön an alle HelferInnen, OrganisatorInnen und KamprichterInnen für die gelungene Austragung der Veranstaltung.
Die Gewinner der 17. Deutschen Kyudo-Meisterschaft im Überblick:
Stilwertung:
Pia Schwitters, Baden-Württemberg 53,0 Punkte
Leonardus Tri Jaya, Hamburg 50,3 Punkte
Dominik Grau, Baden-Württemberg 47,7 Punkte
Trefferwertung:
Tom Falke, Sachsen 10/16 Treffer
Walter Beloded, Baden-Württemberg 9/16 Treffer (nach Enkin)
Der diesjährige shomen-Bundeslehrgang fand am 12./13. Oktober in Ingolstadt statt. Als Lehrer waren erstmalig Shigeyasu Kameo (Kyoshi 6. Dan) und Marco Zingsheim (5. Dan) gemeinsam im Einsatz. Einiges lief bei dieser Veranstaltung anders ab als üblich. So gab es statt eines yawatashi die Möglichkeit, sich mit 4 Pfeilen einzuschießen. Und beim hitoe gyosha starteten die Ältesten.
An beiden Tagen gab es eine bunte Mischung aus Impulsvorträgen, praktischen Übungen, sharei-Training, Frage-und-Antwort Runden sowie individuellen Korrekturen.
Bei den Vorträgen ging es vor allem um Neuigkeiten und Schwerpunkte, die dieses Jahr bei den IKyF-Seminaren in Magglingen vermittelt wurden. Eines der Themen war das tenouchi. Korrektes Ansetzen im yugamae, finale Positionierung im daisan, Kräfte im nobiai, hanare und zanshin.
Auch über die drei Kreuze (sanjujumonji) wurde ausführlich referiert. Körperteile, die aufeinander gestapelt werden, „schwebende Körper“, „laufende Motoren“, natürliche Körperhaltung, um möglichst wenig Muskeln einsetzen zu müssen und ein entsprechendes Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln, waren wichtige Impulse, die vermittelt wurden.
Hierzu wurden in 2er- und 3er-Gruppen kreative Übungen durchgeführt, um die Theorie gleich am eigenen Körper ausprobieren zu können. Die neuen Erkenntnisse konnten dann beim Schießen und im sharei-Training zum Einsatz kommen.
Bei den Zeremonien lag der Fokus auf hitotsu mato sharei. Zunächst wurde das von Shige, Marco und dem höchstgraduierten Teilnehmer demonstriert. Anschließend wurde das von den Teilnehmenden schrittweise unter Anleitung von Marco geübt. Erst die Bewegungen an der sadamenoza, dann der Weg zur honza und schließlich der Ablauf zwischen den Schüssen. Zum Abschluss wurde dann der gesamte Ablauf inkl. Schießen durchgeführt, und das von drei Gruppen parallel.
Gleichzeitig kümmerte sich Shige um die „Jüngeren“. Hier standen kihontai-Übungen genauso auf dem Programm, wie Bewegungs-Atmungs-Koordination und Schießtechnik.
In der abschließenden Feedback-Runde gab es von den Teilnehmenden durchwegs positive Rückmeldungen. Aber auch die ein oder andere Verbesserungsmöglichkeit wurde kommuniziert und dankbar aufgenommen. Nach zwei intensiven Tagen fuhren die Teilnehmenden mit vielen Neuigkeiten und auch der ein oder anderen Hausaufgabe motiviert nach Hause.
Der Einstand des Trainer-Duos Marco und Shige lässt auf weitere abwechslungsreiche shomen-Lehrgänge hoffen. Vielen Dank für Euer Engagement. Wir freuen uns auf das nächste Mal.
Ein dickes Dankeschön geht auch an die vielen Helfer vom Donau-Dojo Ingolstadt, die das Drumherum hervorragend organisierten und ein leckeres und umfangreiches Buffet zauberten.
Stefan Brendel
Prüfender Blick beim HitoteNeuigkeiten vom Seminar in MagglingenVortrag von Shige zum TenouchiVortrag von MarcoKamizaTrainingsbetriebÜbungen zum KihontaiTrainingsbetriebDemonstration vor dem MakiwaraFeedback-RundeDank an die LehrerGruppenbild der Teilnehmenden
Lange hatte es gedauert, doch am 13. September war es endlich wieder so weit: Das Kurenai Dōjō des SC Pöcking-Possenhofen durfte einen Prüfungslehrgang ausrichten. Trotz eher trüber Wettervorhersage zeigte sich der Tag von seiner besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen schießt es sich einfach besser in einem Freiluftdōjō.
Als Prüfer stand Michael Perschke, 3. Dan, vom SVO Germeringen e.V. kompetent und mit großer Expertise zur Verfügung.
Der Lehrgang begann mit einem Vorschießen vor dem Prüfer. Im Anschluss gab es ausführliche und hilfreiche Korrekturen, insbesondere mit Schwerpunkt auf der Bewegungsrichtung im Hikiwake. Auch der korrekte Abstand der Füße beim Ashibumi wurde thematisiert. Die Prüflinge versuchten dann im weiteren Verlauf, unter den Augen von Michael die Korrekturen umzusetzen.
Nach der praktischen Einheit folgte der Theorieteil, der sich vor allem mit der Sicherheitsordnung befasste. Besonders hervorgehoben wurden dabei sicherheitsrelevante Aspekte bei der Ausrüstung sowie das korrekte Verhalten beim Holen der Pfeile. Auch die Hassetsu wurden gemeinsam durchgesprochen. Nebenbei konnten sich die Teilnehmenden bei Kaffee und frischen Nussschnecken stärken.
Anschließend durften die Prüflinge noch einige Pfeile zum Aufwärmen schießen, bevor es in die eigentliche Prüfung ging. Alle angetretenen Prüflinge bestanden und konnten sich über ihre neue Graduierung freuen.
Zum Abschluss gab es noch eine besondere Gelegenheit: Wer wollte, durfte seine ersten Pfeile auf das Mato und die volle Distanz schießen – ein schöner Moment, der den Tag abrundete.
Ein herzlicher Dank geht an Michael Perschke für seine engagierte und aufmerksame Leitung des Lehrgangs sowie an alle Helferinnen, Helfer und Organisatoren.
Wie bereits im Vorjahr fanden die diesjährigen deutschen Enteki-Meisterschaften in Hordorf in der Nähe von Braunschweig/Niedersachsen statt.
Schon am Vorabend bereiteten die zahlreichen Helfer das Gelände vor: Enteki-Zelt aufstellen, Schießpositionen markieren, Zielscheiben im korrekten Abstand und Winkel aufbauen, weitere Zelte fürs Material und die Pausen aufbauen, Absperrbänder montieren, …
Somit konnte das Wettkampfwochenende am Samstagvormittag entspannt mit einem freien Training beginnen. Die Wettergötter meinten es gut mit uns und ließen bei strahlend blauem Himmel das Thermometer nochmal auf fast 30°C steigen.
Am Samstag stand die 6. Enteki-Mannschaftsmeisterschaft auf dem Programm, bei der 9 Teams an den Start gingen. Begonnen wurde mit einem Yawatashi, das vom Kampfrichter Jürgen Salomon durchgeführt wurde. In den anschließenden 5 Runden schoss jeder Teilnehmer 20 Pfeile. Von Anfang an zeigte sich wieder, dass Berlin ein sehr starkes Team im Rennen hatte. Mit 44/60 Treffern gelang ihnen die Titelverteidigung. Nachdem Bayern die ersten drei Titel bei den deutschen Enteki-Mannschaftsmeisterschaften holte, hat jetzt Berlin mit 3 Siegen in Folge gleichgezogen. Die bayerische Mannschaft landete auf dem 3. Platz. Hier die Ergebnisse im Detail:
Platz: Berlin II (Chris Böhme, Mohsen Pouryazdan, Thomas Stier), 44 Treffer
Platz: NRW I (Elijah Hirschfeld, Alina Lüttringhaus, Peter Fey), 35 Treffer
Platz: Bayern I (Ingrid Haußner, Martin Lenz, Stefan Brendel), 33 Treffer
Die zweite bayerische Mannschaft landete auf einem guten 5. Platz. Nach der Siegerehrung klang der Tag bei einem Grillfest auf dem Vereinsgelände aus. Die „Judofüchse Hordorf“ legten Bratwürste, Steaks, sowie unterschiedliche Spieße und Käse auf den Grill und ein reichhaltiges Salatbuffet stand zur Verfügung. In gemütlicher Runde konnte man den Tag Revue passieren lassen und der ein oder anderen Kyudo-Anekdote lauschen.
Am Sonntag übernahm Johannes Maringer die Wettkampfleitung. Bei der Einzelmeisterschaft starteten 25 Kyudoka.
Das Wetter zeigte sich leider von einer ganz anderen Seite. Temperaturen unter 20°C, böiger Wind und immer wieder Regen. Mit leichten Verschiebungen im Zeitplan konnten dann aber doch 20 Pfeile geschossen werden. Mit hervorragenden 19 Treffern sicherte sich Chris Böhme aus Berlin inzwischen zum 5. Mal in Folge den Titel. Respekt vor dieser konstanten Leistung. Auch Mohsen Pouryazdan aus Berlin konnte seine Trefferquote vom Vortag bestätigen und landete mit 15 Treffern auf dem dritten Platz. Zwischen die beiden Berliner schob sich mit 17 Treffern Martin Lenz aus Ingolstadt. Das war für Martin seit 2017 bereits das 9. Mal, dass er bei Enteki-Einzel-Meisterschaften Gold oder Silber holte. Überragende Leistung!
Vor der Siegerehrung, bei der auch Detlef Kaatz, Bürgermeister von Cremlingen ein Grußwort an die Teilnehmenden richtete, gab es noch eine besondere Ehrung: Jürgen Salomon bekam die Bronzene Ehrennadel des DKyuB verliehen. Diese erhielt er unter anderem für seine 25-jährige Tätigkeit aus Landessachbearbeiter für Niedersachsen. Herzlichen Glückwunsch. Ein ganz dickes Lob geht an das Team um Berndt Prüfer-Kikuchi und Markus Hanssler, die in der Vorbereitung und Durchführung des Enteki-Wochenendes Hervorragendes geleistet haben. Vielen Dank für Euer Engagement, den herzlichen Empfang, die köstliche Verpflegung und das kleine Geschenk, dass jeder in seinem Kyudo-Pass gefunden hat.
Stefan Brendel
Plakat am OrtseingangAufbau des ZeltesYawatashiWettkampfbetriebKamizaMatosTrophäen für die SiegerMannschaftssiegerBayerische TeilnehmerSonderausstattungYatori im RegenKampfrichterDokumentation der ErgebnisseGrußwort des BürgermeistersAbschlussworte von BerndtSieger im EinzelSiegerzeremonieGruppenbild der TeilnehmerEhrung von Jürgen
Bereits zum dritten Mal in Folge durften wir Laurence Oriou (Kyoshi Rokudan) als Lehrerin für das schulübergreifende Sommerseminar begrüßen. Als Vertreter der Heki-Ryū Insai Ha war in diesem Jahr Sven Zimmermann (Renshi Rokudan) mit dabei.
Das Seminar war nicht nur schulübergreifend, sondern auch graduierungs- und geschlechterübergreifend. So übten Teilnehmende vom 2. Kyū bis zum 6. Dan gemeinsam Mochi Mato Sharei, und auch Männer wagten sich an das Tasuki Sabaki.
In konzentrierter, zugleich angenehm entspannter Atmosphäre wurden drei Tage lang vielfältige Inhalte vermittelt – sowohl in Theorie als auch in Praxis. Die vorab eingereichten Fragen der Teilnehmenden wurden in ausführlichen Frage/Antwort-Einheiten umfassend beantwortet. Dabei spannte sich der thematische Bogen von der idealen Form des Bogengriffs über die Eigenschaften geeigneter Pfeile bis hin zu Methoden des Anfängertrainings sowie Aspekten der mentalen Vorbereitung auf Wettkämpfe und Prüfungen. Auch kreative Unterrichtsansätze wurden vorgestellt, die sicher bald in dem ein oder anderen Dōjō Einzug halten werden.
Dank der jahrzehntelangen Erfahrung beider Lehrenden und ihrer Bereitschaft, Wissen offen und großzügig zu teilen, nahmen alle Teilnehmenden ein reiches Paket an Erkenntnissen und Aufgaben mit nach Hause.
Auch die Praxis kam nicht zu kurz. Einer der Schwerpunkte lag auf Kihontai: korrekte Bewegungen im Raum, die Koordination innerhalb des Tachi und die Harmonie in der Gruppe standen besonders im Fokus. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmenden wertvolle Impulse zur Verbesserung ihrer individuellen Schießtechnik.
Die drei Tage in Neuburg boten reichlich Gelegenheit, das Gelernte umzusetzen und zu vertiefen. Das Seminar war erneut ein Höhepunkt im Kyūdō-Jahr. Die Begeisterung und Leidenschaft von Laurence und Sven übertrugen sich spürbar auf alle Anwesenden – ein herzliches Dankeschön für diese intensiven und inspirierenden Tage!
Unser Dank gilt natürlich auch dem Neuburger Organisationsteam, allen voran Ingrid und Max, die mit viel Engagement für hervorragende Rahmenbedingungen und köstliche Verpflegung sorgten.
Stefan Brendel
Vor dem YawatashiLaurence und Sven an der HonzaVorschießen der TeilnehmerVorschießen der TeilnehmerVorschießen der TeilnehmerDen wachsamen Augen entgeht nichtsBewegungsvorbildKamizaÜbung Tasuki in StandformUnterricht von LaurenceUnterricht von SvenDemonstration Mochi Mato ShareiDemonstration von SvenErklärung durch LaurenceBunter TrainingsbetriebAlternative zum Gomu YumiGruppenbild der Teilnehmenden
Zum erstem Mal seit 2019 entsandte die ANKF/IKyF wieder eine Delegation von hochrangigen Lehrern nach Europa, um dort ein internationales Kyudo-Seminar abzuhalten. Dementsprechend groß war die Nachfrage. Aufgeteilt in drei Seminare, die jeweils über drei volle Tage liefen, wurden ca. 630 Teilnehmer aus 26 Nationen ein Stück auf dem Wege des Bogens begleitet.
Ausrichter war der Schweizer Kyudo-Verband, der im nationalen Sportzentrum Magglingen hoch über dem Bieler See hervorragende Rahmenbedingungen für die Seminare zur Verfügung stellte. Auf dem Gelände konnte eine große Halle mit 3 shajo sowie eine kleinere Halle mit 2 weiteren shajo genutzt werden. Die Unterkünfte waren in Laufweite (auch wenn zwischen Hotel und Dojo ein paar Höhenmeter zu überwinden waren) und eine hervorragende Kantine versorgte die Teilnehmenden mit Frühstück, Mittag- und Abendessen. Und in der Bar konnte man sich am Abend mit neuen sowie alten Kyudo-Freunden austauschen und den Tag entspannt ausklingen lassen.
Folgende japanische Sensei waren unermüdlich im Einsatz:
Toba Hisayuki, hashi hachidan
Satake Akemi, hashi hachidan
Sato Shosen, hashi hachidan
Osumi Masanari, kyoshi hachidan
Begleitet wurden die Lehrer von Usami Yoshimitsu und Goka Tomotsugu.
Unterstützt wurden sie von den europäischen kyoshi Tryggvi Sigurdsson, Ray Dolphin, Feliks Hoff, Laurence und Charles-Louis Oriou, Gerald Zimmermann und Diethard Leopold.
Bei den ersten beiden Seminaren herrschten noch hochsommerliche Temperaturen von über 30°C. Da kam man schon ohne zu schießen leicht ins Schwitzen. Mit dem dritten Seminar kam dann Regen und die erhoffte Abkühlung.
Das Konzept der Seminare war ganz anders, als in den vergangen Jahren. So wurde dieses Mal relativ viel geschossen und man bekam mehrfach individuelle Korrekturen für seine Schießtechnik. Es gab die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese konnten über ein Online-Formular eingereicht werden. Ja, die Digitalisierung ist auch bei der IKyF angekommen. Zum Abschluss des Seminars konnte jeder an einer Online-Umfrage zur Bewertung der Veranstaltung teilnehmen.
Kleiner Höhepunkt des A-Seminars war der Besuch des Japanischen Botschafters. Neben kurzen Ansprachen durch Gerald Zimmermann (Präsident der EKF und des Schweizer Verbandes) und den Botschafter gab es eine Kyudo-Demonstration. Zwei hitosu mato sharei wurden parallel vorgeführt. Schützen war die japanischen Sensei, unterstützt von hochgraduierten Teilnehmern des A-Seminars.
Im Anschluss an jedes Seminar fanden dann für die jeweiligen Graduierungen noch Dan-Prüfungen statt. Von den 15 bayerischen Startern haben Florentin Hofmeister (shodan), Norbert Vokal (shodan) und Uwe Wunder (sandan) ihre Prüfung bestanden. Herzlichen Glückwunsch!
Ein dickes Dankeschön geht an den Schweizer Verband und all die Helfer. Die Teilnehmer wurden herzlich empfangen, geduldig wurden alle organisatorischen Fragen beantwortet, die Dojos wurden aufgebaut und gepflegt, täglich gab es frische mato, Übersetzer standen zur Verfügung, es gab klare Ansagen für den Ablauf, …
Eine tiefe Verbeugung vor der Leistung dieses Verbands, der noch nicht mal 170 Mitglieder zählt.
Stefan Brendel
Dojo mit 3 ShajoDoppel-Hitotsu-Mato-ShareiGeschenkübergabe an den BotschafterTrainingsbetrieb im A-SeminarSonnenaufgang über BielSatake SenseiSato SenseiGruppenbild der Teilnehmerinnen Godan+Gruppenbild der Teilnehmer Godan+