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Schulübergreifendes Sommerseminar in Neuburg

Bereits zum dritten Mal in Folge durften wir Laurence Oriou (Kyoshi Rokudan) als Lehrerin für das schulübergreifende Sommerseminar begrüßen. Als Vertreter der Heki-Ryū Insai Ha war in diesem Jahr Sven Zimmermann (Renshi Rokudan) mit dabei.

Das Seminar war nicht nur schulübergreifend, sondern auch graduierungs- und geschlechterübergreifend. So übten Teilnehmende vom 2. Kyū bis zum 6. Dan gemeinsam Mochi Mato Sharei, und auch Männer wagten sich an das Tasuki Sabaki.

In konzentrierter, zugleich angenehm entspannter Atmosphäre wurden drei Tage lang vielfältige Inhalte vermittelt – sowohl in Theorie als auch in Praxis. Die vorab eingereichten Fragen der Teilnehmenden wurden in ausführlichen Frage/Antwort-Einheiten umfassend beantwortet. Dabei spannte sich der thematische Bogen von der idealen Form des Bogengriffs über die Eigenschaften geeigneter Pfeile bis hin zu Methoden des Anfängertrainings sowie Aspekten der mentalen Vorbereitung auf Wettkämpfe und Prüfungen. Auch kreative Unterrichtsansätze wurden vorgestellt, die sicher bald in dem ein oder anderen Dōjō Einzug halten werden.

Dank der jahrzehntelangen Erfahrung beider Lehrenden und ihrer Bereitschaft, Wissen offen und großzügig zu teilen, nahmen alle Teilnehmenden ein reiches Paket an Erkenntnissen und Aufgaben mit nach Hause.

Auch die Praxis kam nicht zu kurz. Einer der Schwerpunkte lag auf Kihontai: korrekte Bewegungen im Raum, die Koordination innerhalb des Tachi und die Harmonie in der Gruppe standen besonders im Fokus. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmenden wertvolle Impulse zur Verbesserung ihrer individuellen Schießtechnik.

Die drei Tage in Neuburg boten reichlich Gelegenheit, das Gelernte umzusetzen und zu vertiefen. Das Seminar war erneut ein Höhepunkt im Kyūdō-Jahr. Die Begeisterung und Leidenschaft von Laurence und Sven übertrugen sich spürbar auf alle Anwesenden – ein herzliches Dankeschön für diese intensiven und inspirierenden Tage!

Unser Dank gilt natürlich auch dem Neuburger Organisationsteam, allen voran Ingrid und Max, die mit viel Engagement für hervorragende Rahmenbedingungen und köstliche Verpflegung sorgten.

Stefan Brendel

IKyF-Seminare und Dan-Prüfungen in Maggingen

Zum erstem Mal seit 2019 entsandte die ANKF/IKyF wieder eine Delegation von hochrangigen Lehrern nach Europa, um dort ein internationales Kyudo-Seminar abzuhalten. Dementsprechend groß war die Nachfrage. Aufgeteilt in drei Seminare, die jeweils über drei volle Tage liefen, wurden ca. 630 Teilnehmer aus 26 Nationen ein Stück auf dem Wege des Bogens begleitet.

Ausrichter war der Schweizer Kyudo-Verband, der im nationalen Sportzentrum Magglingen hoch über dem Bieler See hervorragende Rahmenbedingungen für die Seminare zur Verfügung stellte. Auf dem Gelände konnte eine große Halle mit 3 shajo sowie eine kleinere Halle mit 2 weiteren shajo genutzt werden. Die Unterkünfte waren in Laufweite (auch wenn zwischen Hotel und Dojo ein paar Höhenmeter zu überwinden waren) und eine hervorragende Kantine versorgte die Teilnehmenden mit Frühstück, Mittag- und Abendessen. Und in der Bar konnte man sich am Abend mit neuen sowie alten Kyudo-Freunden austauschen und den Tag entspannt ausklingen lassen.

Folgende japanische Sensei waren unermüdlich im Einsatz:

  • Toba Hisayuki, hashi hachidan
  • Satake Akemi, hashi hachidan
  • Sato Shosen, hashi hachidan
  • Osumi Masanari, kyoshi hachidan

Begleitet wurden die Lehrer von Usami Yoshimitsu und Goka Tomotsugu.

Unterstützt wurden sie von den europäischen kyoshi Tryggvi Sigurdsson, Ray Dolphin, Feliks Hoff, Laurence und Charles-Louis Oriou, Gerald Zimmermann und Diethard Leopold.

Bei den ersten beiden Seminaren herrschten noch hochsommerliche Temperaturen von über 30°C. Da kam man schon ohne zu schießen leicht ins Schwitzen. Mit dem dritten Seminar kam dann Regen und die erhoffte Abkühlung.

Das Konzept der Seminare war ganz anders, als in den vergangen Jahren. So wurde dieses Mal relativ viel geschossen und man bekam mehrfach individuelle Korrekturen für seine Schießtechnik. Es gab die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese konnten über ein Online-Formular eingereicht werden. Ja, die Digitalisierung ist auch bei der IKyF angekommen. Zum Abschluss des Seminars konnte jeder an einer Online-Umfrage zur Bewertung der Veranstaltung teilnehmen.

Kleiner Höhepunkt des A-Seminars war der Besuch des Japanischen Botschafters. Neben kurzen Ansprachen durch Gerald Zimmermann (Präsident der EKF und des Schweizer Verbandes) und den Botschafter gab es eine Kyudo-Demonstration. Zwei hitosu mato sharei wurden parallel vorgeführt. Schützen war die japanischen Sensei, unterstützt von hochgraduierten Teilnehmern des A-Seminars.

Im Anschluss an jedes Seminar fanden dann für die jeweiligen Graduierungen noch Dan-Prüfungen statt. Von den 15 bayerischen Startern haben Florentin Hofmeister (shodan), Norbert Vokal (shodan) und Uwe Wunder (sandan) ihre Prüfung bestanden. Herzlichen Glückwunsch!

Ein dickes Dankeschön geht an den Schweizer Verband und all die Helfer. Die Teilnehmer wurden herzlich empfangen, geduldig wurden alle organisatorischen Fragen beantwortet, die Dojos wurden aufgebaut und gepflegt, täglich gab es frische mato, Übersetzer standen zur Verfügung, es gab klare Ansagen für den Ablauf, …

Eine tiefe Verbeugung vor der Leistung dieses Verbands, der noch nicht mal 170 Mitglieder zählt.

Stefan Brendel

Hohe Ehrungen im KYO-UN-KAN Dojo des TSV Weilheim für Kathrin Häpp und Peter Wankerl

Bei der alljährlich stattfindenden Vereinsmeisterschaft der Kyudo-Abteilung des TSV Weilheim haben Albert Schenking, als Vertreter des Bayrischen Landes-Sportverbands und Björn Bartnik, 1. Vorstand TSV WM des TSV WM das Dojo besucht.

Kathrin Häpp und Peter Wankerl, beide 5. Dan und Abteilungsleiter sowie Trainer des Dojos, wurden die Verdienstnadel in Gold mit Kranz des Bayrischen Landes Sport Verbands für über 35 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit verliehen.

Gleichzeitig feierten die Kyudoka, dass Kathrin und Peter heuer 40 Jahre Kyudo betreiben. In dieser Zeit waren sie bayern- und bundesweit u.a. als Seminarleiter/Ausbilder, Schiedsrichter und Prüfer unterwegs und gern gesehen.

Sie haben den Aufbau des Dojos Weilheim initiiert und betrieben. Unter ihrer Ägide fanden u.a. die deutschen Kyudo-Meisterschaften in Weilheim statt. In Team- und in Einzelmeisterschaften waren beide sehr erfolgreich. Peter war darüber hinaus in den Jahren 2004, 2007, 2012 Deutscher Sempai-Einzelmeister.


Kathrin mit dem Team Weilheim u.a. Deutscher Meister und Dritter bei der Bayrischen Meisterschaft.

Natürlich profitieren besonders die Kyudoka des Ryo Un Kann Dojo Weilheim von deren Erfahrung, Kenntnissen und Engelsgeduld, mit der beide ihr Wissen vermitteln. Sie haben sich bei diesem Anlass mit einer prächtigen Torte und einem Geschenk bedankt.

Bei der Vereinsmeisterschaft wurde im KO-System der beste/glücklichste Schütze ermittelt. Gewonnen hat das Stechen zwischen Viktoria Forstner (3.Platz, mitte), Peter Wankerl (2.Platz, rechts) Heijo Henseler (links). Er nimmt nun den Wanderpoklal „Char-Li“ für ein Jahr mit nach Hause.

Ein zünftiges Grillfest durfte anschließend natürlich nicht fehlen.

Heijo Henseler

Europameisterschaft 2025 in Bourges/Frankreich

Mitte Juli fand im französischen Bourges das 18. EKF-Taikai statt. Die Europameisterschaft war in drei Wettkämpfe aufgeteilt. Los ging es mit der Einzelmeisterschaft für Kyudoka, die derzeit eine Graduierung vom 1. bis zum 4. Dan haben. 35 Personen gingen hier an den Start. In der Vorrunde wurde „saiten-seido“ angewandt. Das heißt, von den Teilnehmern wurden Taihai, Hassetsu und Treffer bewertet. Die 12 Schützen mit den höchsten Bewertungen qualifizierten sich fürs Finale. Von den 6 Startern aus Deutschland schafften das 3 Teilnehmer: Tanja Balogh (Bad Dürkheim/Pfalz), Nadine Wolfsteiner (Ingolstadt/Bayern) und Martin Lenz (Ingolstadt/Bayern). Im Finale ging es dann mit teki-chu weiter, d.h. nur noch die Treffer sind relevant. Hier konnte sich Elsa Ducurtil durchsetzen und den Titel nach Frankreich holen. Platz zwei ging an Urs Schreiber aus der Schweiz. Im rein deutschen Stechen um Platz 3 konnte sich Tanja Balogh gegen Martin Lenz durchsetzen.

In der Einzelmeisterschaft der Schützen, die mindestens den 5. Dan haben, ging es nur um Treffer. Hier konnte sich Tobias Oswald (Frankfurt/Hessen) durchsetzen und den Sieg nach Deutschland holen. Auch Silber ging nach Deutschland und zwar an Michael Lehmann (Frankfurt/Hessen). Platz drei erreichte Ikuko Yonei aus der Schweiz.

Am zweiten Tag ging es mit der Mannschaftsmeisterschaft weiter. Deutschland und Frankreich stellten je zwei Teams, die folgenden Nationen waren mit einer Mannschaft vertreten: Österreich, Belgien, Italien, Luxemburg, Rumänien, Spanien, Schweden, Schweiz und Großbritannien. Auch hier gab es eine saiten-seido Vorrunde. Obwohl Deutschland 1 die zweithöchste Trefferquote hatte, qualifizierten sie sich leider nicht fürs Finale, weil andere Teams eine höhere Bewertung für Taihai und Hassetsu erhielten. Deutschland 2 hatte die höchste Trefferquote und eine gute Bewertung und zog mit der dritthöchsten Gesamtbewertung hinter den beiden französischen Teams ins Finale. Das schafften auch noch die Mannschaften aus der Schweiz, Österreich und 
Großbritannien.

Im Finale ging es dann „nur“ noch ums Treffen. Hier konnten sich die Österreicher durchsetzen und den Siegerpokal mitnehmen. Platz 2 ging an Frankreich 1. Und Bronze sicherte sich Deutschland 2 (Tanja Balogh, Nadine Wolfsteiner, Martin Lenz, Erik Hamann) im Stechen gegen Frankreich 2.

Herzlichen Glückwunsch an alle siegreichen Teilnehmer! Alles in allem 
war es aus deutscher Sicht wieder ein sehr erfolgreicher Wettkampf.

Vielen Dank an die französischen Verband, der wieder für eine hervorragend organisierte Veranstaltung sorgte. Als Kampf- und Wertungsrichter waren Laurence Oriou (Frankreich), Claude Luzet (Frankreich), Diethard Leopold (Österreich) und Shigeysu Kameo (Deutschland) im Einsatz.

Der ganze Wettkampf konnte live auf youtube verfolgt werden. Die Videos 
stehen noch auf dem Kanal des französischen Verbands zur Verfügung:

Tag 1


Tag 2

Text: Stefan Brendel
Bilder: Manfred Riemer, Tobias Oswald, facebook Kyudo France

Prüfungslehrgang in Neuburg an der Donau

Traditionell findet Ende Juni in Neuburg an der Donau ein Landeslehrgang mit Prüfung bis einschließlich 1. Kyu statt. So lud der Kyudo Verband Bayern auch dieses Jahr in die Renaissancestadt in Oberbayern ein.


Teilnehmer aus München, Schweitenkirchen, Pöcking, Weilheim, Erlangen, Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe, Frankfurt und Bottrop folgten der Einladung. Als Lehrer und Prüfer waren wieder Ingrid Haußner aus Neuburg sowie Lilo Reinhardt aus München im Einsatz. Die beiden arbeiten schon seit über 20 Jahren zusammen. Das würdigte Ingrid am Ende des Lehrgangs mit einem Fotobuch, das Erinnerungen an das lange andauernde Miteinander enthielt. Unterstützt wurden die beiden nun auch schon zum 3. Mal von Marcus Kleint aus Freiburg. Als Prüfungsbeisitzer waren Susanne Huber und 
Stefan Heinrich (beide aus München) am Start. Sie übernahmen aber auch während des Lehrgang unterschiedliche Aufgaben.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des KyuVB und die Vorstellung aller Lehrenden wurden erst von den Lehrern, dann von den Teilnehmenden je 2 Pfeile vorgeschossen. Anschließend ging es in 3 Gruppen daran, den Prüflingen Verbesserungsmöglichkeiten an der Schießtechnik aufzuzeigen und diese umzusetzen. Draußen stieg das Thermometer auf über 30°C. Langsam aber sicher drang die Hitze auch in die Halle am Parkbad ein. Deshalb wurde der erste Lehrgangstag schon etwas früher beendet. Der Tag klang beim gemeinsamen Biergartenbesuch aus. Den ein oder anderen Teilnehmer traf man auf dem Nachhauseweg noch mit einer Eistüte in der Hand an.

So richtig abgekühlt hat es über Nacht leider nicht wirklich. Deshalb ging es am Sonntag nach kurzem Einschießen direkt mit der praktischen Prüfung los. Unter dem aufmerksamen Blick der Prüfer und Beisitzer zeigten die Teilnehmer ihr Können. Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse zeigte sich dann, dass bei drei Kyudoka die gezeigte Leistung noch nicht für die nächste Graduierung reicht. Allen anderen herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung! Lilo lud alle Teilnehmer ein, weiterhin auf 
Kyudo-Entdeckungsreise zu gehen.

In Theorie und Praxis wurde sich mit dem Verhalten im Falle eines Shitsu auseinandergesetzt, insbesondere, wenn der Pfeil herunterfällt. In einem kleinen Vortrag wurde auf die 3 und 5 Kreuze eingegangen und die Unterschiede aber vor allem die Gemeinsamkeiten bei Heki ryu insai ha und ANKF Shomen erarbeitet.

Vielen Dank an die Lehrer und Prüfer für ihr Engagement an diesem schweißtreibenden Wochenende. Und ein herzliches Dankeschön an den Judo-Club Neuburg für die Gastfreundschaft.

Stefan Brendel

Landeslehrgang für Unterrichtende

Nach längerer Pause fand wieder ein Treffen der bayerischen Unterrichtenden statt. Eingeladen waren nicht nur lizenzierte Trainerinnen und Trainer, sondern auch Personen, die sich derzeit in der Trainerausbildung befinden oder ohne Lizenz aktiv in den Vereinen unterrichten.

Die bayerischen Landestrainer luden zu dieser Veranstaltung in die Räumlichkeiten des TSV München-Ost ein. Insgesamt kamen 13 Teilnehmende aus fünf Vereinen zusammen.

Das Treffen war nicht als klassische Lehrveranstaltung konzipiert, sondern legte den Schwerpunkt auf den offenen Austausch unter den Anwesenden. Diskutiert wurden unter anderem die Prüfungsform am Makiwara, die Gestaltung von Anfängerlehrgängen und Schnupperkursen sowie grundlegende Prinzipien des Korrigierens. Auch das gemeinsame Schießen kam nicht zu kurz.

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden für die lebendigen Diskussionen und die offenen Gespräche auf Augenhöhe – eine Fortsetzung ist geplant.

Ein besonderer Dank gilt dem TSV München-Ost für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung.

Text: Stefan Brendel, Bilder: Rudolf Stöppler

Deutsche Kinteki-Meisterschaft in Frankfurt

Kyudo-Deutschland blickte Mitte Juni erneut erwartungsvoll nach Frankfurt. Zum zweiten Mal in Folge fanden dort die Deutschen Kinteki-Meisterschaften statt.

Nach den Begrüßungen durch den Vorstand, die Dojo-Leitung, das japanische Generalkonsulat sowie die Wettkampfleitung und Vorstellung der Kampf- und Wertungsrichter wurde das Wettkampfwochenende feierlich mit einem Yawatashi eröffnet. Ite war Shigeyasu Kameo (Kyoshi, 6. Dan). Unterstützt wurde er von den Kaizoe Stephan Köhn (Renshi, 6. Dan) und Beate Dorst-Lehmann (5. Dan).

Den Auftakt bildete die Sempai-Meisterschaft, bei der zehn Kyudoka mit dem 5. Dan oder höher antraten. In der Vorrunde wurden 2×2 Pfeile geschossen. Wer dabei eine Trefferquote von mindestens 50% erreichte, qualifizierte sich für die Endrunde. Das schafften dieses Jahr 9 von 10 Startern, was im Vergleich zu dem Vorjahren eine erstaunlich hohe Quote ist. In der Endrunde wurden nochmals zwei Serien à vier Pfeile geschossen. Die Podestplätze blieben in hessischer Hand:

  1. Platz: Beate Dorst-Lehmann, Hessen (10/12 Treffer)
  2. Platz: Michael Lehmann, Hessen (9/12 Treffer)
  3. Tobias Oswald, Hessen (7/12 Treffer, nach Stechen)

Einziger bayerischer Starter war Stefan Brendel. Mit 6 Treffern landete er auf dem 5. Platz.

Im Anschluss folgte die Einzelmeisterschaft für Kyudoka mit dem 1. bis 4. Dan. In einer Vorrunde stellten sich die 36 Teilnehmer dem prüfenden Blick eines 10(!)-köpfigen Wertungsrichter-Gremiums (3 davon waren Beisitzer). Im Shinsa-Maai wurde das aktuelle Können gezeigt. Die Wertungsrichter vergaben in den Kategorien 1 (Ashibumi, Dozukuri, Yugamae), 2 (Uchiokoshi, Hikiwake, Tsumeai), 3 (Nobiai/Kai), 4 (Hanare/Zanshin) und 5 (gesamtes ANKF-Taihai) pro Schuss 0 bis 5 Punkte. Die beste Bewertung bekam Musa Karaca aus Hessen, der sich somit den Stilpreis sicherte. Mit nur 0,2 Punkten weniger landete Nadine Wolfsteiner aus Bayern auf dem 2. Platz. Die 16 Schützen mit den höchsten Bewertungen qualifizierten sich für die Endrunde. Von den 4 bayerischen Startern war leider nur Nadine mit von der Partie.

Weiter ging es im Tournament-Modus. Die Schützen traten paarweise gegeneinander mit je 2 Pfeilen an. Wer mehr Treffer hatte, kam in die nächste Runde. Bei Gleichstand wurde noch ein Enkin durchgeführt (je ein Pfeil auf ein Mato, Abstand zur Matomitte entscheidet übers Weiterkommen). Für etwas Verwirrung sorgte die „Null-Treffer-Regel“: „Erzielen beide gegeneinander schießende Kyudoka keinen Treffer, so scheiden beide aus.“ Das kam mehrfach vor, was in den folgenden Runden für seltsame Konstellationen sorgte. Letztendlich stand aber ein klares Ergebnis fest:

  1. Platz: Markus Hanssler, Niedersachsen
  2. Platz: Boris Proppe, Berlin
  3. Platz: Tanja Balogh, Pfalz

Nadine Wolfsteiner kämpfte sich bis ins Viertelfinale durch. Nach zwei Treffern scheiterte sie allerdings im Enkin gegen den späteren Sieger.

Der erste Wettkampftag war geprägt von sehr großer Hitze. Das Thermometer stieg auf über 30°C. Gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit, sorgte es bei allen Beteiligten für einen schweißtreibenden Wettkampf. Der Regen über Nacht sorgte für etwas Abkühlung. Im Dojo war es aber nach wie vor schwül und drückend.

Am Sonntag wurden dann die Mannschaftsmeisterschaften durchgeführt. Hierfür meldeten sich 9 Teams. In drei Runden à 4 Pfeile pro Schütze wurden pro Mannschaft 36 Pfeile geschossen.

Mit 22 Treffern holte sich Baden-Württemberg (Joachim Rothermundt, Slava Pypenko, Michael Brettschneider, Fritz Klein) den Titel.

Die Teams aus Hessen, Berlin und Nordrhein-Westfalen lagen punktgleich mit je 20 Treffern dahinter. In einem spannenden Stechen sicherte sich Berlin (Chris Böhme, Mohsen Pouryazdan, Thomas Stier, Boris Proppe) die Silbermedaille. Bronze ging an Hessen (Beate Dorst-Lehmann, Volker Kempf, Musa Karaca, Dominik Krist).

Vor der Siegerehrung demonstrierte dann die Mannschaft aus BaWü noch eine Siegerzeremonie.

Vielen Dank an alle Kampf- und Wertungsrichter, sowie die Organisationsmanager Caro, Andreas und Daniele, die auch unter diesen schweißtreibenden Bedingungen einen kühlen Kopf bewahrten. Und ein ganz besonderes Dankeschön und eine dicke Umarmung geht an alle Frankfurt Helfer. Egal ob als Koch/Bäcker, Mato-Kleber, Pässe-Sammler und -Eintrager, Aufbau-Team, Fotograf, Schreiber, Yatori, Kanteki, Shitsu-Manager, … Ihr habt großartiges geleistet. Vielen lieben Dank!

Stefan Brendel

37. Bayerische Meisterschaften in Erlangen

Für einen Tag stand Erlangen im Mittelpunkt des bayerischen Kyudo-Geschehens: Der Kyudo Verband Bayern e.V. lud zu den 37. Bayerischen Meisterschaften ein. Neun Mannschaften aus acht Vereinen folgten der Einladung – insgesamt gingen 33 Kyudoka an den Start.

Bereits am frühen Vormittag verwandelten viele fleißige Helferinnen und Helfer die Egon-von-Stephani-Halle in eine Wettkampfstätte. Das Aikido-Dojo diente wieder als Pausenraum, in dem ein reichhaltiges Buffet auf Teilnehmer und Helfer wartete.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des KyuVB richtete Erlangens Bürgermeister Jörg Volleth ein Grußwort an die Teilnehmenden. Auch Barbara Lemke, Ehrenmitglied der Kyudo-Abteilung des Turnerbundes 1888 Erlangen, motivierte die Schützinnen und Schützen mit einer kurzen Ansprache. Als Ehrengast war zudem Matthias Thurek, Präsident des Turnerbundes, vor Ort. Anschließend wurden die Kampfrichter Kathrin Häpp und Peter Wankerl (beide aus Weilheim) vorgestellt.

Als Eröffnungszeremonie wurde von Stephan Weller, Mario Richter und Stefan Brendel ein hitotsu mato sharei präsentiet. Danach begann der Wettkampf – jeder Teilnehmer schoss 20 Pfeile.

Die Ergebnisse der Mannschaftswertung:

  1. Platz: Isar-Dojo München (Florentin Hofmeister, Jesko Buchs, Uwe Kroyer, Takahide Aburatani) – 36 Treffer
  2. Platz: SC Pöcking Possenhofen (Max Griesmann, Christoph Stark, Wolfgang Schenk) – 34 Treffer
  3. Platz: TB 1888 Erlangen (Stefan Brendel, Fabian Schmitt, Christoph Mai) – 29 Treffer

Leider zeigte sich, dass selbst erfahrene Mannschaften nicht immer mit den aktuellen Wettkampfordnungen, insbesondere den Bewegungsabläufen vertraut sind. Die Wettkampfleitung musste darauf hinweisen, dass die Pfeile stets paarweise (Hitote, Toriya) aufgenommen werden sollen. Auch führte die Mannschaft ein Taihai vor, dass sogar langsamer war, als ANKF Shinsa Maai. Darauf angesprochen wurde erklärt, dass das im Rahmen der Heki-Ryu OK sei. Immerhin wurde in den letzten beiden Runden in angemessener Geschwindigkeit geschossen, um weitere unnötige Verzögerungen zu vermeiden.

In der Einzelwertung gab es noch ein Stechen um den dritten Platz. Im Enkin konnte sich hier Christoph Stark (Pöcking) gegen Fabian Schmitt (Erlangen) durchsetzen. Die Ergebnisse im Detail:

  1. Platz: Max Griesmann (Pöcking) – 15 Treffer
  2. Platz: Jesko Buchs (Isar-Dojo) – 14 Treffer
  3. Platz: Christoph Stark (Pöcking) – 13 Treffer

Erstmals in der Geschichte der bayerischen Meisterschaften wurde ein Sonderpreis vergeben: Alle Schützinnen und Schützen, die in einer Runde alle vier Pfeile ins Ziel brachten, erhielten eine kleine Holzscheibe. Diese war auf der einen Seite mit dem diesjährigen Plakatmotiv und dem japanischen Schriftzeichen für „Kaichū“ (alle Pfeile im Ziel) bedruckt; auf der anderen Seite symbolisierten vier kleine „Diamanten“ die vier
Treffer.

Nach der Siegerehrung wurden auch alle Helferinnen und Helfer mit einem kleinen Präsent gewürdigt. Ohne ihren engagierten Einsatz wäre eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht möglich gewesen – herzlichen Dank dafür! Der Dank galt ebenso den beiden Kampfrichtern, die mit Konzentration und Souveränität durch den gesamten Wettkampf führten.

Stefan Brendel

Prüfungslehrgang in Erlangen


Am 1. und 2. März war es wieder an der Zeit, einen Prüfungslehrgang in Erlangen abzuhalten. Dazu fanden sich 25 Kyudoka ein, und das aus allen Ecken des Landes. Neben Süddeutschen Vereinen waren auch Dresden, Berlin und Kiel vertreten. Als Lehrer und Prüfer waren Andreas Naumann, Ingrid Haußner und Stefan Brendel anwesend. Als Beisitzer unterstützte Michael Messler.

Nach dem Ankommen und der Begrüßung am Samstag, wurde zunächst für alle ein Durchgang in der Prüfungsform vorgeschossen. Anschließend zeigten dann alle Teilnehmenden ihr Können. Nach einer ersten kurzen Pause in der die einzelnen Schwerpunkte festgelegt wurden ging dann das gemeinsame Training los.

Nach der gemeinsamen Mittagspause gab es einen lehrreichen Vortrag von Ingrid und Andreas zu den einzelnen Hassetsu, hinterlegt mit den Bedeutungen der japanischen Grundbegriffe. Mit neu geschärfter Aufmerksamkeit ging es dann weiter mit der zweiten Runde des Trainings. Beendet haben wir den Samstag mit einem gemeinsamen Abendessen in der Vereinsgaststätte des TB 1888 Erlangen.

Den Sonntag eröffnete ein Yawatashi, durchgeführt von Andreas, Stefan und Michael. Nach dieser passenden Einstimmung ging es für die Prüflinge dann direkt los. In konzentrierter Stimmung wurden zuerst die Prüfungen vor dem Makiwara und dann vor dem Mato durchgeführt. An dieser Stelle nochmals Herzlichen Glückwunsch an alle Bestandenen Prüflinge.

Vielen Dank an die Prüfer und Lehrenden Andreas, Ingrid, Stefan und Michael, alle fleißigen Hände im Hintergrund und natürlich auch an alle Teilnehmenden!

Fabian Schmitt
Fotos: Daniela Tretter, Stefan Brendel

Beginn der Trainerausbildung CB am 8./9.2.

Nachdem ein Vorbereitungstreffen und ein Proseminar bereits online stattgefunden hatten, begann am vergangenen Wochenende der praktische Teil der Ausbildung zum Trainer CB (Breitensport). Die Ausbildungsgruppe Südwest traf sich in Stuttgart. 23 Teilnehmer waren angereist, neben Teilnehmern aus NRW, Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg waren auch sechs bayerische Traineranwärter dabei: Simone Käfer und Oliver Pamperin aus
Würzburg, Rudolf Bullemer aus München-Ost, sowie Kristin Schäfer, Mario Richter und ich selbst aus Erlangen. Das Seminar wurde von Ingrid Haußne raus Neuburg und Jürgen Salomon aus Hannover geleitet.

Gleich zu Beginn gab es eine kleine Überraschung für die Teilnehmer: Da einer der Anwärter zum Trainer BL in die Nordostgruppe gewechselt war und der zweite die Ausbildung abgebrochen hatte, werden keine A-Trainer an der Ausbildung beteiligt sein. Daher waren Ingrid und Jürgen auch nur zu zweit, dafür aber sehr engagiert bei der Durchführung des Seminars.

Da die Konzeption sich an der Ausbildung von völligen Anfängern bis hin zum 1. Kyu in dieser Reihenfolge orientiert, begann der Samstag erst einmal mit einigen Informationen zum Heranführen von völligen Neulingen ans Kyudo unter Beachtung der Sicherheitsordnung. Neben den Vorträgen gab es viel Gruppenarbeit und es kam zu vielen interessanten Diskussionen der Anwärter untereinander. Zwischendurch war auch immer wieder etwas Zeit, ein paar Pfeile zu schießen, inklusive Individualkorrektur durch die beiden B-Trainer. Bei einem gemeinsamen Abendessen im Dojo konnten sich die Anwärter auch abseits des offiziellen Teils kennen lernen.

Am Sonntag standen dann die Dojo-Etikette, die Organisationsstruktur der verschiedenen Verbände und die Materialkunde für Anfänger auf dem Lehrplan. Immer wieder wurde auch hier in Kleingruppen diskutiert und auch praktisch geübt, zum Beispiel das korrekte Aufspannen einen Bogens. Mit einem gemeinsamen Taihai wurde das Wochenende schließlich noch abgerundet.

Vielen Dank an Ingrid und Jürgen, die ein lehrreiches, aber auch abwechslungsreiches und interessantes Wochenende für alle Teilnehmer gestaltet haben. Und nicht zuletzt gilt der Dank natürlich den Mitgliedern des Stuttgarter Dojos, die nicht nur ihr Dojo bereitstellten, sondern auch eine hervorragende Pausenverpflegung boten.

Stephan Weller

Bayerische Trainingsanwärter mit B-Trainerin Ingrid Haußner